Auf schonungslose Weise beschreibt Patrik Banga seine Realität als Rom in Tschechien: „Den ersten Schlag bekam ich mit dem Knüppel ins Bein, den zweiten mit meinem Kopf gegen die Wand. Ich sollte mich daran gewöhnen, dass polizeiliche Verhöre ein fester Bestandteil meines Aufwachsens in Mütterchen Prag werden.“ In seinem autobiografischen Buch „Ich war wütend auf die ganze Welt“ erzählt der Journalist, Schriftsteller und Musiker seine Lebensgeschichte, die geprägt ist von Rassismus, Ausgrenzung und Polizeigewalt. Am Donnerstag, 13. November, stellt der 43-Jährige sein bewegendes Debüt um 19 Uhr im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma vor. Der Eintritt ist frei.

Immer wieder sucht Patrik Banga nach einem echten Ausweg, sucht nach neuen Möglichkeiten. Viele Male stolpert er, viele Male verliert er. Und immer versucht er dabei, dem abwertenden rassistischen Label, mit dem die Minderheit noch immer belegt wird, zu entkommen, möchte als Rom anerkannt werden. Für „Ich war wütend auf die ganze Welt“ (aus dem Tschechischen von Hana Hadas) wurde er 2022 mit dem renommierten tschechischen Buchpreis „Magnesia Litera“ ausgezeichnet – als erster und bislang einziger Rom. Seit fast 20 Jahren arbeitet er als Journalist für die tschechische Online-Tageszeitung iDNES.cz, das tschechische Fernsehen und verschiedene Zeitschriften.

