Holocaust und der Kampf um Anerkennung

Eine große Gruppe von Menschen steht am Rand eines runden, schwarzen Wasserbeckens. Das Becken hat einen Durchmesser von mehreren Metern. In der Mitte des Beckens ist flaches, schwarzes Dreieck, das nicht von Wasser bedeckt ist. Darauf ist eine einzelne weiße Blume gelegt.
Einweihung des Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas (Foto: Jens Jeske)

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André Raatzsch
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Forschung und Dokumentation

Einen Schwerpunkt unserer Arbeit bildet die Erforschung und Dokumentation des durch das nationalsozialistische Deutschland verübten Holocaust an den europäischen Sinti und Roma. Ganze Familien wurden auf der Grundlage einer rassistischen Ideologie entrechtet, deportiert und ermordet – nur weil sie als Sinti und Roma geboren waren.

Insgesamt fielen der zielgerichteten Mordpolitik mehr als 500.000 Angehörige der Minderheit aus ganz Europa zum Opfer. Durch unsere Arbeit wollen wir an das Schicksal der Opfer erinnern und das Bewusstsein der Gesellschaft für den Völkermord an den Sinti und Roma als Teil der deutschen Geschichte stärken. Ziel ist es, die jüngere deutsche Geschichte um die lange Zeit vernachlässigte Perspektive der deutschen Sinti und Roma zu erweitern.

Damit führt das Dokumentationszentrum ein zentrales Anliegen der Bürgerrechtsarbeit der Sinti und Roma fort: Gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe von Sinti und Roma sowie die Anerkennung des ihnen zugefügten Unrechts. Die Bürgerrechtsbewegung machte auf ihre Ziele dabei vor allem durch öffentlichkeitswirksame Aktionen wie einen Hungerstreik im ehemaligen Konzentrationslager Dachau 1980 aufmerksam.

Publikationen und Ausstellungen zum Holocaust

Heute trägt das Dokumentationszentrum durch Publikationen und Ausstellungen dazu bei, die Erinnerung an den Holocaust an den Sinti und Roma wach zu halten. Einen wichtigen Teil unserer Arbeit bildet zudem die Klärung des Schicksals von Menschen, die in der NS-Zeit als Sinti und Roma verfolgt und ermordet wurden. In diesem Zusammenhang stehen wir als Ansprechpartner für Angehörige und Nachkommen von Opfern und Überlebenden des Holocausts an den Sinti und Roma zur Verfügung.

Zu den Ausstellungen des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma, insbesondere zu unserer Dauerausstellung in Heidelberg zum NS-Völkermord an den Sinti und Roma, bieten wir Führungen und verschiedene Workshop-Formate an. Vertiefende Informationen bietet auch unsere Wissens- und Lernplattform „Rassendiagnose: Zigeuner. Der Völkermord an den Sinti und Roma und der lange Kampf um Anerkennung“.

Virtuelle Gedenkveranstaltung für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, 27. Januar 2021