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Angehörige der ostpreußischen Sinti-Familie Ernst um 1905 auf einer historischen Fotografie. Auf dem Gruppenbild sind drei Erwachsene und drei Kinder zu sehen, die sich für die Kamera positioniert haben.
Angehörige der ostpreußischen Sinti-Familie Ernst, um 1905 (Foto: Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma)

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Sammlungsprojekt „Das vergessene Gedächtnis“

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Das Dokumentations- und Kulturzentrum verfügt über eine Sammlung historischer Objekte und Dokumente zu den Themen Geschichte und Kultur der Sinti und Roma, Nationalsozialismus und Holocaust, Antiziganismus und Bürgerrechtsarbeit. Die Sammlung bildet die Grundlage für die wissenschaftliche Arbeit und die Ausstellungen des Dokumentationszentrums.

Seit neustem beschäftigt sich ein Team mit dem Auf- und Ausbau dieser Sammlung. Gleichzeitig bereitet das Dokumentationszentrum eine neue Dauerausstellung vor. Demenstprechend werden Dokumente, Fotos, Briefe und Gegenstände gesucht, die den Alltag von Sinti und Roma in Deutschland und Europa dokumentieren. Wir interessieren uns für Kunstobjekte wie für Alltagsgegenstände, für Schriftstücke ebenso wie für Bilder und andere Medien. Es geht uns um Objekte und Dokumente, die die Geschichte der Sinti und Roma dokumentieren und zugleich aus ihrem persönliche Leben erzählen.

Den Kern unserer bisherigen Sammlung bilden Bestände, die den Holocaust an den Sinti und Roma dokumentieren. Dazu gehören in erster Linie Aktenkopien aus deutschen und internationalen Archiven. Die in diesen Dokumenten vorherrschende Perspektive der NS-Täter wird durch einen umfangreichen Bestand von Familienfotos und privaten Selbstzeugnissen ergänzt, die Überlebende und Angehörige von Opfern des Holocaust dem Dokumentationszentrum anvertraut haben.

Durch Interviews mit Zeitzeugen des Nationalsozialismus sowie der Bürgerrechtsarbeit deutscher Sinti und Roma in der Nachkriegszeit hat das Dokumentationszentrum zudem einen einzigartigen Bestand an Oral-History-Dokumenten aufgebaut, der die Erfahrungen von Sinti und Roma als Teil der jüngeren deutschen und europäischen Geschichte bewahrt.

Die 600-jährige Kulturgeschichte und die Einflüsse der Sinti und Roma auf die europäische Kultur haben sich in den letzten Jahren zu einem neuen Sammlungsschwerpunkt entwickelt. Zu den Beständen zählen Originaledikte aus dem 17. und 18. Jahrhundert sowie eine umfangreiche Sammlung von Postkarten. Besondere Bedeutung haben Zeugnisse, die von Angehörigen der Minderheit selbst geschaffen wurden und in denen Sinti und Roma ihre eigene Identität reflektieren. Hierzu zählen unterschiedliche Medien, darunter neben Büchern, Zeitschriften und Kunstwerken auch Tonträger wie Schallplatten und Musikkassetten.