Die Ausstellung „Otto Pankok: Sinti-Porträts 1931 bis 1949“ ist eine Hommage an einen der bedeutendsten deutschen Maler des 20. Jahrhunderts. Seine Werke erzählen viel über Menschlichkeit und Anteilahme in Zeiten grausamer Terrorherrschaft. Sie sind ein aufrüttelndes Zeugnis des Widerstands der Bildkunst gegen das nationalsozialistische Regime.
Otto Pankok selbst beschrieb seine Arbeit 1936 im Vowort zu seinem Zyklus von Passionsbildern treffend als „Stellungsnahme im Kampf gegen alles das, was das Leben gemein, sinnlos und eng macht“. „Diesen Kampf hat Otto Pankok sein Leben lang unbeugsam gefochten.“, so Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel in ihrem Grußwort für den Katalog zur Ausstellung Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Porträts, die der expressionistische Künstler Otto Pankok (1893 – 1966) 1931/32 sowie in den ersten Nachkriegsjahren von Düsseldorfer Sinti schuf. Neben großformatigen Kohlezeichnungen, die das Herzstück von Pankoks Kunst bilden, werden auch Holzschnitte, Lithografien, Radierungen und Bronzeplastiken präsentiert. Fast alle ausgestellten Werke sind Leihgaben aus dem Otto-Pankok-Museum, das von der heute 82-jährigen Tochter des Künstlers, Eva Pankok, geleitet wird. Ergänzend werden Fotos und Schriftstücke aus dem Nachlass des Künstlers präsentiert, die seine enge persönliche Beziehung zu den Düsseldorfer Sinti und seinen unermüdlichen Einsatz für die Überlebenden des Holocaust dokumentieren.
Neben dem Expressionisten Otto Mueller ist Otto Pankok der wohl bedeutendste deutsche Künstler des 20. Jahrhunderts, dessen Leben und Werk in enger Beziehung zur Minderheit der Sinti und Roma stehen. Darstellungen von Sinti und Roma nehmen im Gesamtwerk Pankoks einen herausragenden Platz ein. Sie entstanden vom Beginn der Dreißigerjahre bis zu seinem Lebensende und umfassen nahezu alle künstlerischen Techniken, derer er sich bediente. Otto Pankok, der nach 1933 als Künstler zunehmend geächtet und dessen Werk als „entartet“ diffamiert wurde, ist zum wichtigsten künstlerischen Chronisten des Verfolgungsschicksals der Sinti und Roma im Nationalsozialismus geworden. Die meisten von ihm porträtierten Düsseldorfer Sinti und Roma wurden in den Konzentrations- und Vernichtungslagern ermordet. Sein Einsatz für die wenigen Überlebenden ist in der frühen Nachkriegszeit ohne Beispiel. Die Ausstellung will Pankok nicht nur als einen bedeutenden deutschen Künstler des 20. Jahrhunderts würdigen, sondern zugleich sein beispielloses menschliches Engagement für die Minderheit der Sinti und Roma. Eine Ausstellung des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem Otto-Pankok-Museum in Hünxe-Drevenack.