Zum 18. Mal gedachten das Dokumentations- und Kulturzentrum und der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma dieses Jahr gemeinsam mit Holocaust-Überlebenden aus der Minderheit und ihren Enkeln und Urenkeln der Opfer des NS-Terrors mit einer Fahrt nach Auschwitz. Im Zentrum standen der 1. und 2. August, an denen 1944 das „Zigeunerlager“ in Auschwitz-Birkenau aufgelöst wurde und 2900 Kinder, Frauen und Männer ermordet wurden. Insgesamt fielen 500.000 Sinti und Roma dem NS-Terror im besetzten Europa zum Opfer. Die Delegation blieb vom 31. Juli bis zum 4. August in Polen und besuchte neben Auschwitz auch Krakau. Dieses Jahr nahmen erstmals Jugendliche aus der Mehrheitsgesellschaft teil. Der dadurch entstehende symbolische Charakter drückt sich auch in der Kooperation mit dem „Bündnis für Demokratie und Toleranz“ aus, das die Reise mit organisierte.
Versöhnung und Dialog sowie die gemeinsame Verantwortung von Mehrheitsgesellschaft und Minderheit, „die Erfahrung der Vergangenheit nicht zu vergessen“, wie Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, sagte, bildeten wesentliche Inhalte der Fahrt. Überlebende und Jugendliche kamen aus ganz Deutschland, etwa aus Heidelberg, Mannheim, Weimar und Berlin. Die Stiftung EVZ (Erinnerung, Verantwortung, Zukunft) unterstützte die Reise. Neben der Erinnerung an den Holocaust und der Auseinandersetzung mit der historischen Stätte bei den Führungen durch Stamm- und Vernichtungslager sowie durch die Ausstellung zum Völkermord an den Sinti und Roma, fanden Workshops zu den Themen Antiziganismus sowie Diskriminierung und Rassismus statt. In Krakau stand der Besuch des Jüdischen Viertels, der Altstadt und des Schindler-Museums auf dem Programm.