Am 23. Mai 2012 wurde dem Holocaust-Überlebenden Rudolf Steinbach im Koblenzer Rathaus das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Rudolf Steinbach wurde im Alter von 15 Jahren mit seiner Familie im März 1943 aus Koblenz in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert, weil sie Angehörige der Minderheit der Sinti waren. Seine Mutter und zwei seiner Geschwister wurden dort ermordet. In den Konzentrationslagern Auschwitz-Birkenau, Buchenwald, Flossenbürg und Dachau musste Rudolf Steinbach unter den menschenunwürdigsten Bedingungen schwerste Zwangsarbeit leisten.
Rudolf Steinbach berichtete in Zeitzeugengesprächen von seinen Erfahrungen und seinem Verfolgungsschicksal und leistete dadurch zur Erinnerung und Mahnung einen wichtigen Beitrag, damit das Schicksal der 500.000 Sinti und Roma, die im Nationalsozialismus aus „rassischen Gründen“ ermordet wurden, nicht vergessen wird. Darüber hinaus überließ Rudolf Steinbach persönliche Dokumente der historischen Aufarbeitung in diversen Ausstellungen und Fachpublikationen.
Besonders am Herzen lag ihm die Jugend. Trotz seines hohen Alters wirkte er deshalb immer wieder bei Workshops mit Jugendlichen mit, auch in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Auschwitz.