Am Dienstag, 7. Februar eröffneten wir in enger Zusammenarbeit mit dem Heidelberger Antidiskriminierungsprojek Hd.net-Respekt!, getragen von Mosaik Deutschland e.V., die Ausstellung „Unterschiede, die [auch in HD] einen Unterschied machen“.
Hatte der Obdachlose an der Straßenecke dieselben Möglichkeiten wie ich? Hat der junge Mann mit dunkler Hautfarbe die gleiche Chance bei der Ausbildungsplatzsuche wie der mit heller? Findet die Alleinerziehende mit Kind genauso schnell eine Wohnung wie das Ehepaar, bei dem beide hohen Verdienst bescheinigen können? „Die Antworten auf diese Fragen müssen wir aushalten, wenn wir uns ernsthaft gegen Diskriminierung in unserer Gesellschaft wehren wollen“, so Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner in seiner Eröffnungsrede als Schirmherr der Antidiskriminierungsausstellung.
„Ich sehe in dieser Ausstellung zugleich ein deutliches Signal der Solidarität und unserer Bereitschaft, die Werte der offenen Gesellschaft gemeinsam zu verteidigen. In einer Zeit, in der Sinti und Roma, Juden, Muslime und andere Minderheiten in vielen Ländern Europas rassistischer Hetze und Gewalt ausgesetzt sind, müssen wir zusammenstehen“, so Romani Rose, Leiter des Dokumentations- und Kulturzentrums, in seiner Begrüßungsrede.
Ethem Ebrem sprach vom Vorstand Mosaik Deutschland e.V. für das Heidelberger Antidiskriminierungsprojekt HD.net-Respekt. Die Initiative will ein Bewusstsein für die Alltäglichkeit und Vieldimensionalität von Ausgrenzungen zu schaffen. Zu Projektbeginn sah sich das Projekt noch vor einige Fragen und Herausforderungen gestellt: Können Initiativen die sich im queeren Bereich einsetzen auch gewonnen werden für ein Engagment zu Gunsten sozial schwächerer Menschen? Kann das Projekt Muslime dafür gewinnen sich gemeinsam gegen Homophobie einzusetzen und werden sich alle Parnter*innen gemeinsam gegen Antisemitismus engagieren? „Ich freue mich, ihnen nun tatsächlich, mit dem Blick auf das Begleitprogramm dieser Ausstellung, auf diese Fragen mit einem klaren ‚Ja‘ antoworten zu können. Die unterschiedlichsten Initiativen und Vereine können sich auch gemeinsam gegen jegliche Ideologie der Abwertung einsetzen“, so Ebrem in seiner Begrüßungsansprache.
Daniel Bartel, Geschäftsführer des Antidiskriminierungsverbands Deutschland und Initiator der Ausstellung, stellte die Hintergründe und Konzepte der Wechselausstellung vor. Das Thema Diskriminierung wird den Besucher*innen dort als eine gesellschaftliche Realität präsentiert: Sie tritt im Alltag in vielen Formen auf und greift entscheidend in das Leben von Betroffenen ein. Die Ausstellungsmacher*innen wollen mit ihrem Konzept bewusst irritieren und laden darüber die Besucher*innen zur Selbstreflexion ein: Was hat Diskriminierung mit mir zu tun?
Bis zum 2. April ist die vom Antidiskriminierungsbüro (ADB) Sachsen e.V. konzipierte interaktive Ausstellung noch im Dokumentationszentrum zu den regulären Öffnungszeiten zu sehen.
Mit der Unterstützung von insgesamt 31 Heidelberger Partner*innen aus den Bereichen Gleichstellung, Antidiskriminierung und Antirassismus konnten wir ein Begleitprogramm mit Filmabenden, Vorträgen, Workshops, Poetry Slam und noch vielem mehr zusammenstellen. Die mehr als 30 Veranstaltungen werden für die Dauer der Ausstellungspräsentation an verschiedenen Orten in Heidelberg stattfinden.