Die Sprache Romanes ist eine wichtige kulturelle Ressource der Sinti und Roma und durch die europäische Sprachencharta als einzigartiger Bestandteil des kulturellen Erbes Europas anerkannt. Die Förderung der Sprache und der Sprachkultur ist ein zentrales Anliegen des Dokumentations- und Kulturzentrums, weshalb wir in diesem Jahr zum zweiten Mal auf der Frankfurter Buchmesse vertreten sind. Da die Buchmesse coronabedingt dieses Jahr im Wesentlichen digital stattfinden muss, bringen wir Ihnen die Sprache Romanes und die Kulturen der Sinti und Roma auf diesem Wege näher.
Aus dem Gedichtband Djiparmissa. Klassische deutsche Gedichte auf Romanes liest Ilona Lagrene. Ihr Ehemann Reinhold Lagrene übersetzte eine Auswahl deutscher Gedichte – angefangen von Werken Achim von Arnims, über Schiller und Goethe bis hin zu Rainer Maria Rilke – in Romanes und zeigt daran, dass sich die Sprache durch seine Lebendigkeit und Vielfalt ebenso für den lyrischen Ausdruck eignet wie das Deutsche. Daneben veröffentlichte er in dem Band auch eigene Gedichte. Reinhold Lagrene war Leiter des Referats Bildung im Dokumentations- und Kulturzentrum. Er ist im November 2016 überraschend im Alter von 66 Jahren verstorben.
Der Band ist 2018 im Wunderhorn Verlag erschienen.
Die Gedichte wurden auf Romanes vorgetragen und Deutsch untertitelt. Ein Hinweis für Romanes-Sprecherinnen und -Sprecher: In die Gedichte wurden alte Wörter aufgenommen, die heute oftmals nicht mehr geläufig sind.
Die Lesung ist auf unseren Facebook– und YouTube-Kanälen weiterhin abrufbar.