Thomas Hammarberg
Die Stärkung der Rechte der Sinti und Roma in Europa war einer der Arbeitsschwerpunkte Thomas Hammerbergs (geb. 1942). Hier existiere, so Hammarberg, ein „beschämender Mangel“. In einer Vielzahl von Reden und Stellungnahmen setzte er sich für eine Verbesserung der Lebenssituation der größten Minderheit Europas ein und prangerte den zeitgenössischen Antiziganismus an.
Außerdem entstanden unter Hammarbergs Ägide detaillierte Länderberichte über die Situation der Sinti und Roma in einzelnen europäischen Ländern. In einem Bericht kritisiere er die italienischen Behörden mit deutlichen Worten in Bezug auf ihren Umgang mit Angehörigen der Minderheit der Sinti und Roma. 2009 appellierte Hammarberg in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel, insbesondere keine Roma in den Kosovo abzuschieben, da diese dort politischer Verfolgung ausgesetzt seien und in Lagern leben müssten. Ein Jahr später wiederholte er diese „dringende Empfehlung“ in einem Brief an Bundesinnenminister Thomas de Mazière. Eine von Hammarberg eingesetzte Sonderkommission hatte die Roma-Lager im Kosovo als „eine humanitäre Katastrophe“ eingestuft. Auch die französischen Massenabschiebungen von Roma 2010 verurteilte Hammarberg scharf.
Im Mai 2010 und im Februar 2012 veröffentlichte er umfangreiche Positionspapiere zur Menschenrechtssituation der Sinti und Roma. Darin betonte er die Notwendigkeit eines einheitlichen und umfassenden Programmes zur Verbesserung der Situation der Roma. Die aktuelle Rhetorik gegen die Roma ähnle in erschreckender Weise der der Nazis vor dem Völkermord, so Hammarberg. Durch seine deutlichen Worte und den Einsatz für die Rechte der Sinti und Roma prägte Hammarberg den europäischen Diskurs entscheidend mit.
Sonderpreisträger George Lacatus
George Lacatus studierte Pädagogik, Journalismus und Englisch an der Universität Bukarest. Nach langjährigen Erfahrungen bei großen rumänischen Tageszeitungen, einem Rundfunksender und als Investigativreporter bei Romania liberia, einer der auflagenstärksten Tageszeitungen Rumäniens, arbeitet er heute für Evenimentul Zilei, einer überregionalen Zeitung mit Sitz in Bukarest. 2007 erhielt er den Print Media Award des Rumänischen Presse Clubs für einen Artikel über illegale Aktivitäten der Nationallotterie.
2009 gründete Lacatus gemeinsam mit vier anderen Roma-Journalisten die Roma Journalists Association, deren Präsident er seitdem ist. Ziel der RJA ist es, Stereotypen und Ressentiments gegenüber Roma in den rumänischen Medien zu beseitigen und die Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung von Journalisten in Roma-Fragen zu fördern. Die Arbeit der RJA besteht aus drei Schwerpunkten: Sie zeigt erstens rassistische Medienberichterstattung beim rumänischen Nationalrat zur Bekämpfung von Diskriminierung und dem Nationalen Rundfunkrat an, organisiert zweitens Journalismus-Kurse für Roma-Oberstufenschüler und ist drittens Kooperationspartner von Roma-NGOs bei Pressekonferenzen und Schulungsprogrammen für Journalisten.