„Rassendiagnose: Zigeuner“ – Der Völkermord an den Sinti und Roma und der lange Kampf um Anerkennung

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Datum
16.01.2018 - 02.02.2018
Ganztägig

Veranstaltungsort
Kreishaus des Rheinisch-Bergischen Kreises
Am Rübezahlwald 7
51469 Bergisch Gladbach


Sonja und Senta Birkenfelder, aufgenommen im Getto Radom. Sie waren mit ihren Eltern und ihrem im Mai 1940 ins besetzte Polen deportiert worden.

Am 16. Januar findet im Kreishaus des Rheinisch Bergischen Kreises die Eröffnung der vom Dokumentations- und Kulturzentrumzentrum Deutscher Sinti und Roma neu konzipierten deutschsprachigen transportablen Ausstellung „Rassendiagnose: Zigeuner“ – Der Völkermord an den Sinti und Roma und der lange Kampf um Anerkennung statt. Die Ausstellung wird dort bis zum 2. Februar zu sehen sein.

Mit Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes hat das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg  die Ausstellung erarbeitet. Sie zeigt den nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti und Roma auf: von der Ausgrenzung und Entrechtung der Minderheit im Deutschen Reich bis zu ihrer systematischen Vernichtung im besetzten Europa.

Der menschenverachtenden Perspektive der Täter werden Zeugnisse der Opfer gegenübergestellt. Historische Familienfotos von Sinti und Roma geben Einblicke in die Lebenswirklichkeit der Menschen und lassen sie als Individuen hervortreten. Die Ausstellung macht die zerstörten Lebenswege hinter den abstrakten Dokumenten der bürokratisch organisierten Vernichtung sichtbar.

Behandelt wird auch die Geschichte der Überlebenden im Nachkriegsdeutschland, die erst spät als NS-Opfer anerkannt wurden. Es war die Bürgerrechtsbewegung der deutschen Sinti und Roma, die die ideologischen und personellen Kontinuitäten aus der Zeit des „Dritten Reiches“ zum Gegenstand einer gesellschaftlichen Debatte gemacht hat. Am Ende der Ausstellung steht ein Ausblick auf die Menschenrechtssituation der Sinti- und Roma-Minderheiten in Europa nach 1989.

Die Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, mit ihren mobilen Geräten Videos zu einzelnen Themen abzurufen, unter anderem Berichte von Überlebenden des Völkermords. Ab Herbst 2017 steht außerdem eine inhaltlich erweiterte Onlineversion der Ausstellung zur Verfügung. Nach der Präsentation in Ingolstadt macht die transportable Ausstellung als nächstes Station in Bergisch-Gladbach.