Datum
21.11.2023
18:00 - 19:30 Uhr
Veranstaltungsort
Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma
Bremeneckgasse 2
69117 Heidelberg
Vor 90 Jahren, am 30. Januar 1933, übernahmen die Nationalsozialisten in Deutschland die Regierung. Sie etablierten eine terroristische Diktatur und entrechteten, verfolgten und ermordeten Millionen von Menschen. Bei der Durchsetzung und Sicherung ihrer Herrschaft spielten die Konzentrationslager eine zentrale Rolle. Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt der AG Gedenkstätten an Orten früher Konzentrationslager und rückt diese Lager in den Fokus.
Die Rhein-Neckar-Region war die Hochburg der badischen Arbeiterbewegung. Sowohl mit Blick auf den Abwehrkampf gegen die nationalsozialistischen Bewegung in der Weimarer Republik als auch mit Blick auf den Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur kam ihr daher eine wichtige Rolle zu. Entsprechend groß war hier auch die Zahl derer, die von den NS-Machthabern von Anfang an erbittert verfolgt wurden. In ihrem bebilderten Vortrag beleuchtet Dr. Andrea Hoffend, die wissenschaftliche Leiterin des Lernort Kislau e.V., unterschiedliche Facetten von Widerstand und Verfolgung in Heidelberg, Mannheim und Umgebung.
Heute kennen viele die Namen der großen Konzentrations- oder Vernichtungslager wie Buchenwald und Auschwitz, aber nur wenige haben von frühen KZ wie Ahrensbök oder Breitenau gehört. An elf Stationen beleuchtet die Ausstellung „Auftakt des Terrors“ die Rolle und die Funktion, die den frühen Lagern zukamen. Anhand von Biografien von Verfolgten und Tätern zeigt sie auf, wie diese KZ zur Etablierung und Absicherung der NS-Herrschaft beitrugen. Damit stellt sie auch die Zielsetzung des im Frühjahr 1933 unweit von Heidelberg errichteten Konzentrationslagers Kislau in einen größeren Kontext.
Ausstellungseröffnung
Die Ausstellung wird am 11. Oktober um 18 Uhr im Rahmen einer öffentlichen Vernissage mit Kuratorenführung eröffnet.
Eintritt frei
Eine Ausstellung des Lernort Kislau e.V als Geimeinschaftsprojekt der AG Gedenkstätten an Orten früher Konzentrationslager. Die Ausstellung wurde gefördert durch die Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft.
Weitere Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung
Heidelberger in den frühen Konzentrationslagern Badens / Vortrag
Mittwoch, 25. Oktober 2023, 18 Uhr
Luisa Lehnen, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Lernort Kislau e.V., rückt in ihrem Vortrag die drei frühen badischen Konzentrationslager Heuberg, Kislau und Ankenbuck in den Blick. Dabei stellt sie Bezüge zu Heidelberg her und beleuchtet beispielhaft die Schicksale von Männern aus der Rhein-Neckar-Region, die in der ersten Phase der NS-Diktatur in diesen Lagern inhaftiert waren.
Kuratorinnenführung
Sonntag, 5. November 2023, 14 Uhr
Im Rahmen der Führung informiert Co-Kuratorin Luisa Lehnen über Entstehungsprozesse, Aufbau sowie zentrale Inhalte der Schau und bietet den Teilnehmer:innen Hilfestellung bei deren eigenständiger Erkundung. Zudem geht sie näher auf jene Ausstellungstexte und -bilder ein, die dem badischen Konzentrationslager Kislau gewidmet sind.
Die Ausstellung wurde gefördert durch