Der Weg nach Auschwitz im Spiegel der Sammlung Wolfgang Haney – 27. April bis 10. Juni 2007
Als Wolfgang Haney auf einer Münz-Ausstellung Papiergeldscheine aus dem Konzentrationslager Oranienburg entdeckte, begann die Geschichte einer der großen Privatsammlungen von Dokumenten zur Geschichte der nationalsozialistischen Verbrechen. Über 7000 Objekte hat der Berliner Sammler inzwischen zusammengetragen. Viele davon sind einmalig.
200 von ihnen hat Wolfgang Haney, der selbst als Sohn einer jüdischen Mutter die nationalsozialistischen Verfolgungen miterleben musste, für diese Ausstellung zur Verfügung gestellt. Bewusst verzichtet die Ausstellung auf Erklärungen und Hintergrundinformationen zu den Objekten und fordert vom Besucher stattdessen die Bereitschaft, sich die Exponate ganz genau anzusehen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen.
Gezeigt werden u.a. Anordnungen und Bekanntmachungen der nationalsozialistischen Besatzer gegen die polnische Zivilbevölkerung, antisemitische Hetzkarikaturen sowie künstlerisch anspruchsvolle Plakate zum Umgang mit Auschwitz im Nachkriegs- Polen. Darüber hinaus vermitteln vor allem Briefe und Postkarten inhaftierter Polen sowie Objekte wie KZ-Kleidung, Seifenstücke und Zyklon-B-Behälter erschütternde Einblicke in Leben und Sterben im Vernichtungslager Auschwitz.
Die deutsch-polnische Ausstellung wurde vom Bundesarchiv Rastatt – „Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte“ erarbeitet und war bisher u.a. in Osnabrück, Ludwigsburg, Berlin, Warschau und Posen zu sehen.
Katalog zur Ausstellung: „… und wir hörten auf, Mensch zu sein“: Der Weg nach Auschwitz, herausgegeben im Auftrag des Bundesarchivs von Manfred Mayer, Paderborn 2005.