Vor 72 Jahren befreite die Rote Armee das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, dessen Name zu einer Chiffre für den staatlich organisierten Massenmord durch die Nationalsozialisten geworden ist. Der European External Action Service (EEAS) bei den Vereinten Nationen in Genf zeigt daher anlässlich des Internationalen Holocaustgedenktages die Ausstellung „The Holocaust against the Roma and Sinti and present day Racism in Europe“ des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma im „Palais des Nations“. Die Ausstellung soll über ein besseres Verständnis der Vergangenheit aktuelle Konfliktlagen überwinden helfen und wird noch bis zum 8. Februar zu sehen sein.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht eine Annäherung an den Holocaust an den Roma und Sinti und dessen europäische Dimension: ein Menschheitsverbrechen, das sich bis heute allen historischen Vergleichen entzieht und in seinem Ausmaß unvorstellbar bleibt. Dabei waren Roma und Sinti ebenso wie Juden auf der Grundlage der nationalsozialistischen Rassenideologie vom Säugling bis zum Greis erfasst, entrechtet, gettoisiert und schließlich in die Vernichtungslager deportiert worden.
In seinem Grußwort zur Ausstellungseröffnung am 26. Januar betonte Rose:
„Es kann heute nicht darum gehen, den Nachkommen der Täter Schuld aufzubürden. Der Sinn des Erinnerns und des Gedenkens besteht vielmehr in der gelebten Verantwortung für die Gegenwart. Gerade in der heutigen Zeit, in der Extremisten darauf abzielen, die Grundlagen unseres friedlichen Zusammenlebens zu zerstören, ist gesellschaftliche Solidarität zur Verteidigung unserer gemeinsamen Werte besonders wichtig.“
Neben Romani Rose sprachen auch Botschafter Peter Sørensen, Leiter der Delegation der Europäischen Union bei den UN, Michael Møller, Generaldirektor des Büros der UN in Genf, Botschafter Adrian Vierita, Ständiger Vertreter Rumäniens bei den UN in Genf sowie Botschafter Aviva Raz Shechter, Ständiger Vertreter Israels bei den UN in Genf Grußworte.