Die baden-württembergische Landtagspräsidentin Muhterem Aras hat im Rahmen einer Gedenkstättenreise das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma besucht.
Nach einer Führung durch die Dauerausstellung zum Holocaust an der größten europäischen Minderheit erläuterte der Vorsitzende Romani Rose die Pläne für den Erweiterungsbau der bundesweit einzigartigen Einrichtung, in dem weitläufige Ebenen den dringend benötigten Flächenbedarf für die weiterentwickelte Dauerausstellung sowie unterschiedliche Veranstaltungen bieten werden. Mit der Heidelberger Bürgerschaft stehe man über das Projekt in regelmäßigem Austausch, sowohl in öffentlichen Veranstaltungen wie in informellen Gesprächen. Zudem informierte er über die Ungleichbehandlung von geflüchteten Roma aus der Ukraine in Deutschland, gegen die der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma interveniert hat und stellte die Arbeit der Notfall-Hotline vor, die als erste muttersprachliche Anlaufstelle eingerichtet wurde.
Nach dem angeregten Informationsaustausch betonte Muhterem Aras: „Als Baden-Württembergerin bin ich sehr stolz darauf, dass das Dokumentations- und Kulturzentrum in unserem Bundesland beheimatet ist, und wir wollen auch, dass diese wichtige Institution hier bleibt.“
Bei ihrem Rundgang hat die Grünen-Politikerin nämlich feststellen können, dass „die Räumlichkeiten für die Bedeutung des Zentrums mit seiner europaweiten Ausstrahlung nicht ausreichend sind“. Baden-Württemberg stehe zur Gemeinschaft der Sinti und Roma: „Wir werden alles dafür tun, dass in Heidelberg ein zeitgemäßes und adäquates Dokumentations- und Kulturzentrum entsteht, das genügend Raum für die Begegnung von Menschen bietet.“ Und Muhterem Aras fügte hinzu: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir im Zusammenwirken mit der Stadt Heidelberg und dem Bund auch zu einem guten Ergebnis kommen werden.“
Romani Rose dankte der Landtagspräsidentin für ihren Besuch und die zugesicherte Fürsprache von Seiten des Landes:
„Wir möchten in der neuen Dauerausstellung verstärkt auch die kulturellen Leistungen unserer Minderheit zeigen, die seit 600 Jahren in Deutschland beheimatet ist. Die nur durch die räumliche Ausweitung mögliche inhaltliche Erweiterung unserer nationalen und internationalen Arbeit sowie die zeitnahe Umsetzung des Projekts sind zugleich ein deutliches Zeichen gegen den grassierenden Antiziganismus und daher in unser aller Interesse.“