Bildungsforum gegen Antiziganismus am 5. April in Berlin eröffnet

Das neue Bildungsforum gegen Antiziganismus ist Teil des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma. Es wurde im Jahr 2019 eröffnet und baut auf die Arbeit des Berliner Projektbüros auf, das seit 2015 in der Bundeshauptstadt fest verankert ist. Die Schwerpunkte der dortigen Arbeit sind Präventionsarbeit gegen Antiziganismus und Empowerment für Sinti und Roma.

Gruppenfoto bei der Eröffnung des Bildungsforums gegen Antiziganismus mit Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (beide Bildmitte hinten) am 5. April 2019 in Berlin
Eröffnung des Bildungsforums gegen Antiziganismus mit Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (beide Bildmitte hinten) am 5. April 2019 in Berlin (Foto: Nino Nihad Pušija)

Zusammen mit mehr als 80 Gästen und in Anwesenheit der Vizepräsidentin des Bundestags, Petra Pau, und der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Franziska Giffey, wurde am Freitag, den 5. April 2019 das neue Bildungsforum gegen Antiziganismus im Aufbauhaus am Moritzplatz in Berlin eröffnet. Es gründet auf dem Berliner Projektbüro des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma. Als Ort des offenen und demokratischen Dialogs bietet das Bildungsforum bundesweit Fort- und Weiterbildungen an. Dialog, Aufklärung und Empowerment sind die Leitmotive seiner Arbeit und Auftrag für das Bildungsforum gegen Antiziganismus.

Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, sagte in seiner Eröffnungsrede:

„Das neue Bildungsforum gegen Antiziganismus wird durch Aufklärung und Bildung einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen Antiziganismus in unserem Land leisten. Zugleich ist es jedoch erforderlich, dass der Antiziganismus auch in der Öffentlichkeit geächtet und ihm entschieden entgegengetreten wird.“

Rita Prigmore, Überlebende des Völkermords an den europäischen Roma:

„Bauen wir gemeinsam ein Europa und in der Welt eine Gesellschaft auf, in der Sinti und Roma und alle anderen Minderheiten nicht länger diskriminiert werden. Schweigen wir nicht, wenn wir Zeugen eines Unrechts werden! Erheben wir unsere Stimme gegen die Gleichgültigkeit!“

Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey nach dem Besuch der Veranstaltung:

„Die Rede von Rita Prigmore hat mich zutiefst bewegt. Sie hat gezeigt: Verfolgung, Vertreibung und Völkermord wirken bis heute nach. Bis heute sehen sich Sinti und Roma mit Vorurteilen, Herabwürdigungen und Ausgrenzung konfrontiert. Umso wichtiger ist die Arbeit des Bildungsforums gegen Antiziganismus. Es leistet einen wichtigen Beitrag, um Diskriminierung, Intoleranz und Hass entgegenzutreten, und zwar durch Bildung und Begegnung. Und durch so beeindruckende Veranstaltungen wie heute. Ich danke allen Beteiligten für diese wichtige Arbeit.“

Emran Elmazi, Projektleiter des Bildungsforums gegen Antiziganismus:

„Wir merken in unserer täglichen Arbeit zunehmende antiziganistische Tendenzen in der Gesellschaft. Gerade in so einer Zeit stellt das Bildungsforum gegen Antiziganismus ein wichtiges Gegengewicht dar, da es durch sein umfangreiches Bildungsangebot zu einer konsequenten Ächtung des Antiziganismus beitragen kann. Auch die Empowermentangebote erfüllen als zweite Säule eine entscheidende gesellschaftliche Funktion, da durch sie Angehörige der Minderheit bestärkt werden, sich für ihre Rechte einzusetzen.“

Das Bildungsforum gegen Antiziganismus wird gefördert im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Weitere Informationen gibt es hier und auf der neuen Website des Bildungsforums: gegen-antiziganismus.de