Bundespräsident Joachim Gauck verleiht der Sintezza Anna Mettbach die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Überreicht wird die Auszeichnung vom hessischen Ministerpräsident Volker Bouffier am 9. August 2012 in der Staatskanzlei in Wiesbaden.
Am 28. August wird die Holocaust-Überlebende darüber hinaus mit der Hedwig-Burgheim-Medaille geehrt, der höchsten Auszeichnung der Stadt Gießen, benannt nach der Pädagogin, die von 1920 bis 1933 das Fröbel-Seminar für Kindergärtnerinnen in Gießen leitete und 1943 in Auschwitz ermordet wurde.
Anna Mettbach, geborene Kreuz, wurde im Januar 1926 in Ulfa bei Nidda geboren und mit 16 Jahren nach Auschwitz deportiert. Aus dem „Zigeunerlager“ wurde sie im August 1944 nach Ravensbrück verschleppt und schließlich weiter zur Zwangsarbeit bei Siemens im sächsischen Wolkenburg. Kurz vor Kriegsende folgte der „Todesmarsch“ nach Dachau. In Frankfurt lernte sie ihren späteren Ehemann Ignatz Mettbach aus Gießen kennen, der das KZ Buchenwald überlebt hatte.
1992 veranlassten die Brandanschläge in Mölln Anna Mettbach, öffentlich aufzutreten. „Als wieder Menschen verbrannt wurden, war es meine Pflicht, vor jungen Menschen zu sprechen“, sagt sie. Fortan erinnerte sie als Zeitzeugin an den Völkermord an den Sinti und Roma. Und schrieb ihre Lebensgeschichte unter dem Titel „Wer wird die nächste sein?“ auf.