Demokratie und Vielfalt fördern – Neue Bildungspartnerschaften mit dem Dokumentationszentrum

Die Förderung demokratischer Werte und kultureller Vielfalt stehen im Mittelpunkt zweier Kooperationsvereinbarungen, die im Dokumentation- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma von Schulleiterin Claudia Märkt (Ettlingen), Schulleiter Andree Körber (Heidelberg) und dem Vorsitzenden des Zentrums, Romani Rose, unterzeichnet wurden: am 15. Mai mit der Wilhelm-Röpke-Schule in Ettlingen und am 16. Juli mit dem Heidelberger Gymnasium Englisches Institut.

Schülerinnen und Schüler stellten eingangs jeweils die gemeinsamen Projekte vor, die die Grundlage der neuen Bildungspartnerschaften gebildet hatten. Fachlich begleitet und organisiert wurde die bisherige Zusammenarbeit von Vanessa Hauck und Michaela Manall (Ettlingen), Dietmar Schmid (Heidelberg) und Andreas Pflock, der die pädagogische Arbeit im Dokumentationszentrum verantwortet. Die unterzeichneten Vereinbarungen ermöglichen es den Schüler*innen in Ettlingen und Heidelberg, demokratische Werte wie Toleranz, Respekt und gegenseitiges Verständnis nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch zu erfahren. Sie werden angeregt, über den eigenen kulturellen Horizont hinaus zu denken und Empathie für die Erfahrungen, Perspektiven und Geschichten anderer zu entwickeln. Ziel der Partnerschaften ist es, gemeinsam eine vertiefte Auseinandersetzung mit vergangenem und gegenwärtigem Rassismus, Antiziganismus und Antisemitismus im Curriculum der Schulen zu verankern. Dies soll dem Abbau von Vorurteilen, einer Stärkung der Akzeptanz von Minderheiten sowie demokratischer Grundhaltungen dienen sowie Zivilcourage fördern.

Links die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung mit dem Schulleiter des Englischen Instituts, Andree Körber (Foto: Peter Dorn); rechts die Unterzeichnung mit der Schulleiterin der Wilhelm-Röpke-Schule, Claudia Märkt (Foto: Andreas Pflock).

Schulen und Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus sind in den letzten Jahrzehnten an vielen Orten in der Bundesrepublik als zentrale Bildungspartner bei der Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus zusammengewachsen. Schülerinnen und Schüler erhalten dadurch die Chance, sich jenseits von Schulbüchern an außerschulischen Lernorten geschichtliches Wissen anzueignen, individuelle reflektierte Zugänge zur Geschichte des Nationalsozialismus zu eröffnen und damit aktiv an der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit der NS-Zeit zu partizipieren. Basierend auf der guten Zusammenarbeit in den zurückliegenden Jahren sollen die Kooperationen nicht nur die Grundlage für regelmäßige Besuche der Ausstellung im Dokumentationszentrum legen, sondern zukünftig gemeinsam entwickelte Projekte und Konzepte, Aktionen und Veranstaltungen anregen und fördern. Die anwesenden Schülerinnen und Schüler betonten in ihren Darstellungen des schulischen Engagements, dass die Erinnerung an die NS-Zeit nicht nur rückblickend erfolgen darf, sondern Verantwortung in der Gegenwart fordert. Mit den nun vereinbarten Partnerschaften gilt es, dieser Verantwortung mit vereintem Engagement nachzukommen.

Erklärung des baden-württembergischen Kultusministeriums mit Partnern aus Land und Bund zur Stärkung der Bedeutung außerschulischer Geschichtsorte für den Unterricht