Joakim Eskildsen zeigt „Romareisen“

Der Fotograf Joakim Eskildsen und die Autorin Cia Rinne begleiteten zwischen 2000 und 2006 den Lebensalltag der Sinti und Roma in Ungarn, Indien, Griechenland, Rumänien, Frankreich, Russland und Finnland. Eskildsen und Rinne gelang ein tiefer Einblick in die Lebenswelt der Roma, bei welchen sie teilweise mehrere Monate lang lebten. Während die traditionelle Fotografie die Vorstellung der Mehrheitsgesellschaft vom „Zigeuner“ zu bestätigen suchte und damit, wenngleich oftmals ungewollt, rassistische Inhalte weitertransportierte, gilt das Interesse von Joakim Eskildsen den Menschen selbst und ihren einzigartigen Lebensgeschichten. Er degradiert die Sinti und Roma nicht zu Objekten, sein Blick durch die Kamera ist unvoreingenommen und nicht von oben herab. Auf seinen Fotos treten uns die Menschen in ihrer Individualität und in ihrer unbedingten Würde gegenüber. Es ist eine von Empathie und Respekt geprägte Haltung des Fotografen, die sich auf den Bildern unmittelbar mitteilt und die den besonderen Rang seiner Werke ausmacht.

Joakim Eskildsen wurde 1971 in Kopenhagen geboren, wo er bei der königlichen Hoffotografin Rigmor Mydtskov sein Handwerk erlernte. 1994 zog er nach Finnland und studierte Fotografie bei Pentti Sammallahti an der Universität für Kunst und Design in Helsinki. Begleitend zur Ausstellung ist im Göttinger Steidl Verlag ein Katalog erschienen.

Internet: www.joakimeskildsen.com