Am 31. Januar und 1. Februar 2011 trafen sich Vertreter der politischen Bildungszentralen im Heidelberger Dokumentationszentrum.
Gegenstand des Arbeitstreffens war ein Publikationsprojekt über die historische und kulturelle Präsentation der Sinti und Roma im deutschen und mitteleuropäischen Kontext, das durch den Leiter der bayerischen Landeszentrale, Dr. Peter März, initiiert wurde. Die Basis dafür bildete ein Gespräch des Vorsitzenden des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, mit dem damaligen Präsidenten der Kultusministerkonferenz und bayerischen Staatsminister für Kultus, Dr. Spaenle, im März letzten Jahres. Dabei entstand die Idee, der Minderheit der Sinti und Roma in der politischen Wahrnehmung einen breiten Raum einzuräumen. Bislang wurde die Minderheit aus der öffentlichen Wahrnehmung weitgehend ausgeblendet und ist zumeist nur als Stereotyp und Projektionsfolie des „Zigeuners“ in dem kulturellen Selbstverständnis der Mehrheitskultur sichtbar. Workshop war die erste Zusammenkunft der an dem Projekt interessierten und beteiligten Akteure. Die Vorträge der Experten über die frühe Neuzeit, Dr. Ulrich Opfermann, und die Zeit nach 1945, Dr. Peter Widmann, machten eindringlich deutlich, dass eine wesentliche Aufgaben der politischen Bildung die Negation der überkommenen Bilder über die Minderheit sein muss. Neben die Geschichte der Verfolgung der Minderheit muss ihre Geschichte als eigenverantwortliche Individuen gesetzt werden, die nicht am Rande, sondern im Zentrum der Gesellschaft standen.