Am ehemaligen Rathaus in Hoffenheim wurde heute gemeinsam von der Stadt Sinsheim und dem Dokumentations- und Kulturzentrum eine Gedenktafel in Erinnerung an die Deportation und Ermordung der Hoffenheimer Familie Birkenfelder im Nationalsozialismus enthüllt.
Familie Birkenfelder wurde im Mai 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Wie zehntausende Sinti und Roma wurden sie auf Befehl Heinrich Himmlers verhaftet und nach Auschwitz transportiert, wo fast alle der inhaftierten Sinti und Roma ermordet wurden. Das Schicksal der Eheleute Wilhelm und Katharina Birkenfelder und ihrer Kinder steht damit repräsentativ für den Holocaust an 500.000 Sinti und Roma im gesamten NS-besetzten Europa.
Angesichts einer Zunahme von Nationalismus, Antiziganismus und Antisemitismus betonte Romani Rose in seiner Rede zur Enthüllung der Gedenktafel die aktuelle Bedeutung des lokalen Gedenkens:
„Gerade deshalb sind lokale Gedenkzeichen, wie die Tafel, die wir heute enthüllen so wichtig. Sie erinnern an konkrete Personen, an individuelle Leben und Schicksale. Sie machen das Grauen des beispiellosen Zivilisationsbruchs des Holocaust zumindest in Ansätzen begreifbar. Indem wir an die Namen der Ermordeten erinnern, geben wir den Opfern des Holocaust ihre Identität und ihre Würde zurück.“
Ermöglicht wurde die Anbringung der Gedenktafel durch das Engagement von Elsbeth Wagner und Manfred Lautenschläger. Elsbeth Wagner setzt sich bereits seit 20 Jahren für die Erinnerung an die Familie Birkenfelder ein. Als junges Mädchen wurde sie selbst Zeugin von deren Deportation. Finanziert wurde die Gedenktafel von Manfred Lautenschläger und seiner Stiftung.
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