Am internationalen Roma-Tag, dem 8. April 2017, wurde Romani Rose, der Vorsitzende des Dokumentationszentrums und Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, vom Instituto de Cultura Gitana in Madrid für sein Lebenswerk und sein Engagement für die Menschenrechte ausgezeichnet. Den Preis überreichten der deutsche Botschafter, Peter Tempel, und die Vorsitzende des Sachverständigenrats des Kulturinstituts, Rosa Vàzquez Barrull.
In seiner Dankesrede bezog Rose sich auf die Situation der Sinti und Roma in Europa, die noch heute die Lasten der NS-Verfolgung und der Nichtanerkennung ihres Schicksal in den ersten Nachkriegsjahrzehnten spürten. Er wies auf die Virulenz des Antiziganismus und Rassismus hin, was sich aktuell an zahlreichen Vorkommnissen in europäischen Ländern zeigte. Der Europäischen Union warf er Versagen in der Bekämpfung der gegen die Minderheit gerichteten Gewalt und des Rassismus vor. Antziganistische Äußerungen und Taten blieben häufig unwidersprochen und noch Jahrzehnte nach dem Holocaust ohne spürbare Konsequenzen. Dabei hätte die Kommission die Möglichkeit, die Einhaltung europäischer Werte in Mitgliedsstaaten durchzusetzen. Zugleich machte Rose deutlich, dass Rechtsstaatlichkeit und Demokratie die besten Garanten für Freiheit und Sicherheit auch der Sinti und Roma darstellten.