Der Vorsitzende des Dokumentations- und Kulturzentrums, Romani Rose, begrüßte am 22. Mai 2023 den Oberbürgermeister von Mosbach, Julian Stipp, in unserem Zentrum in Heidelberg.
Nach einem gemeinsamen Gang durch die Dauerausstellung des Dokumentationszentrums sprachen Rose und Stipp darüber, wie sich das Gedenken an die Deportation der Mosbacher Sinti in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau in Zukunft stärker im Bewusstsein der Stadtgesellschaft verankern lässt. Dazu sollen die bereits vorhandenen Informationsangebote zu den aus Mosbach deportierten jüdischen Menschen erweitert werden. Vereinbart wurde die Anbringung einer Gedenktafel an einem zentralen Ort der Stadt. Im Zentrum der Gedenktafel sollen die Biographien der namentlich bekannten Sinti stehen, die im März 1943 aus Mosbach deportiert wurden.
Historischer Hintergrund
Am 16. Dezember 1942 ordnete Reichsführer-SS, Heinrich Himmler die familienweise Deportation aller im Reich verbliebenen Sinti und Roma aus dem Deutschen Reich an. Am 23. März 1943 wurden 53 Sinti aus Mosbach und der unmittelbaren Umgebung in einen Deportationszug getrieben, der sie in das Vernichtungslager Auschwitz Birkenau transportierte. Von den insgesamt 23.000 nach Auschwitz-Birkenau deportierten Sinti und Roma wurden beinahe neunzig Prozent ermordet.