CALL FOR ARTISTS!

Das Residenz-Programm für Künstler*innenSINTI* UND ROMA* KUNST IM KONTEXT“ wurde 2022 vom Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg mit Unterstützung des Zentrums für internationale Kulturelle Bildung am Goethe-Institut Mannheim gegründet. Seitdem setzt es sich für die Förderung der Arbeit zeitgenössischer Kunst- und Kulturschaffender aus den Sinti*- und Roma*-Communities weltweit ein.

Links ein Logo. Es besteht aus einer stilisierten, bunten Figur mit Flügeln vor schwarzem Hintergrund. Rechts steht Text: Künstler*innen Residenz Programm. "Sinti und Roma Kunst im Kontext". Unter dem Text die Logos des Goethe-Instituts und des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma
Künstler*innen Residenz Programm „Sinti und Roma – Kunst im Kontext“

Das Programm bietet Künstler*innen der Sinti*- und Roma*-Community einen zweimonatigen Aufenthalt an. Die für die Residenz ausgewählten Stipendiat*innen werden nach Heidelberg eingeladen, um ihre künstlerischen Positionen weiterzuentwickeln. Zusätzlich zu ihrer schöpferischen Arbeit nehmen die Künstler*innen an öffentlichen Programmen und Workshops teil und können sich mit Forschungs- und Kultureinrichtungen, interessanten Persönlichkeiten sowie mit den Communities vor Ort vernetzen und austauschen.

Mit dem Residenzprojekt greifen die Künstler*innen aktuelle Themen auf wie Erinnerungskultur, Kulturpolitik, Aktivismus, Kampf gegen Antiziganismus, Widerstand durch Kunst und leisten einen bedeutenden kulturellen und gesellschaftlichen Beitrag.

Den Abschluss der Residenz bildet eine Gruppenausstellung mit Werken, die von den Künstler*innen während ihrer Zeit im Programm geschaffen wurden.

Wer kann sich bewerben?

Lokal, national und international aufstrebende und bekannte Kunst- und Kulturschaffende aus der Sinti*- und Roma*-Community, die nach Heidelberg kommen möchten, um an ihren Werken zu arbeiten, sich auszutauschen und ihr Netzwerk zu erweitern. Das Alter spielt keine Rolle. Wichtig ist, offen für neue Impulse und Aushandlungsprozesse zu sein. Die Bewerber*innen sollen aus den Sparten Fotografie, Literatur, Illustration und Comic oder aus den Disziplinen Drehbuch oder Musik (Komposition und Interpretation) im Bereich Theater und Film kommen.

Wir ermutigen Kunst- und Kulturschaffende aus der Sinti*- und Roma*-Community mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten, sich für das Residenzprogramm zu bewerben. Wenn Sie besonderen Unterstützungsbedarf haben, geben Sie dies bitte in Ihrer Bewerbung an.

Anforderungen an die Bewerber*innen

  • Teilnahme an der Residenz in der Zeit 15. September bis 15. November 2023. Es besteht grundsätzliche Anwesenheitspflicht für mindestens 70% der Residenzdauer.
  • Eigenständige Organisation der Reise- und Krankenversicherung für den gesamten Aufenthaltszeitraum.
  • Teilnahme an öffentlichen Programmen, Workshops und Talks in Rahmen der Residenz.
  • Erstellung eines Erfahrungsberichts über das künstlerische Schaffen im Rahmen der Residenz und Abgabe des Berichts vor der Abreise.
  • Übergabe und Überlassung eines während der Residenz geschaffenen Werkes an die Sammlung des Dokumentations- und Kulturzentrums.

Die Teilnahme an der Ausschreibung setzt voraus, dass die oben genannten Bedingungen des Projekts akzeptiert werden.

Wir bieten

  • Übernahme von Fahrtkosten innerhalb des Zeitraumes des Residenzprogrammes bis zur Höhe von 500 Euro je Residenzteilnehmer*in.
  • Möblierte Wohnung.
  • Temporäre Nutzung des Tagungsraums im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg.
  • Stipendienleistungen für zwei Monate (insgesamt 3.000 Euro pro Person).
  • Lebenshaltungskosten (600 Euro im Monat).
  • Pauschale für Materialkosten 900 Euro je Residenzteilnehmer*in.
  • Finanzierung und Organisation einer abschließenden Ausstellung mit Begleitprogramm.
  • Videointerviews mit den Künstler*innen (Präsentation auf den Projekt-Webseiten und Kanälen der Institutionen).
  • Crossmediale Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Institutionen zur Platzierung der Residenz in der breiten Öffentlichkeit.

Wenn Sie einen besonderen Unterstützungsbedarf haben (z.B. barrierefreie Wohnung, Gebärdensprache, etc.) bitten wir Sie, diesen anzugeben, damit wir gemeinsam nach guten Lösungen für Ihre Teilnahme an der Residenz suchen können.

Programmbeschreibung

  • Dauer des Programms 15. September bis 15. November 2023.
  • (z.B. Kurzfilme, Comics, Fotografien, Theaterstücke) produziert oder Exposés undKonzepte entwickelt, die öffentlich vorgestellt werden. Das Programm will den Austausch und die Vernetzung vor Ort fördern und gleichzeitig alle Künstler*innen in ihrer individuellen Praxis unterstützen.
  • Während des Aufenthalts werden partizipative Formate für die Einbeziehung der Gesellschaft umgesetzt (z.B. Workshops und Talks).

Am Ende der Residenzzeit wird eine Ausstellung für 2024 vorbereitet, in der die Ergebnisse präsentiert und vermittelt werden.

BEWERBUNG FÜR DIE TEILNAHME AM PROGRAMM

Die Bewerbungsfrist endet am 16. Juli 2023 23:59 MESZ!

Benötigte Unterlagen:

Die Bewerbung muss folgende Informationen in Deutsch oder Englisch enthalten:

  • Website (falls vorhanden)
  • Bestätigung, dass Sie vom 15. September bis 15. November 2023 verfügbar sind
  • Konzept, das im Rahmen der Künstler*innen-Residenz entwickelt werden soll (nicht länger als 1 Din-A4-Seite)
  • Curriculum Vitae
  • Portfolio / gegliedertes Bildmaterial (Digital)

Auswahlverfahren:

  • Über die Bewerbungen entscheidet eine Jury.
  • Maßstab für eine Beurteilung ist die künstlerische Qualität des eingereichten Konzepts und das eingereichte Portfolio.

Kontakt (für Rückfragen)

Dokumentations- und Kulturzentrum
Deutscher Sinti und Roma
Postadresse: Bremeneckgasse 2
69117 Heidelberg

Ansprechpartner:
André Raatzsch

Tel: 06221 981102
E-Mail: OpenCallArtistresidence@outlook.com
Web: https://dokuzentrum.sintiundroma.de/teilhabe/kulturprojekte/

*Hinweis: Zum Gendern der Selbstbezeichnung Sinti und Roma

Im deutschen Sprachraum stellt der Terminus „Sinti und Roma“ die bisher anerkannte Selbstbezeichnung der gesamten Gruppe dar. Das Begriffspaar hat sich mit der Bürgerrechtsbewegung vor mehr als 40 Jahren durchgesetzt. In der Bezeichnung sind alle inkludiert, d.h. Frauen, Männer und non-binäre Menschen. Um den inklusiven Charakter des Begriffs Sinti und Roma noch deutlicher zu machen, kann ein Gendersternchen an die Bezeichnung Sinti* und Roma* angehängt werden.

Hintergrund des Künstler*innen-Residenz-Programms

Die Initiative, ein Residenz-Programm für Künstler*innen und Kulturschaffende der Minderheit der Sinti* und Roma* ins Leben zu rufen, entstand 2007 während der Biennale in Venedig, als dort der erste Roma-Pavillon „Paradise Lost“ gezeigt wurde. Der damals als Künstler teilnehmende André Raatzsch, heute Referatsleiter im Dokumentationszentrum, erkannte, dass das Wissen über die Kunst und Kultur der Sinti* und Roma* in Europa fehlte und gerade die zeitgenössische Kunst neue (Frei-)Räume benötigt. Durch die Künstler*innen-Residenz sollen Perspektivwechsel angeregt und der Austausch innerhalb und außerhalb der Kunst- und Kulturszene intensiviert werden.

Über das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma

Das Dokumentations- und Kulturzentrum ist das Resultat jahrzehntelanger erfolgreicher Bürgerrechtsarbeit. Seit 1997 ist hier die erste Dauerausstellung zu sehen, die den NS-Völkermord an Sinti* und Roma* dokumentiert: von der stufenweisen Ausgrenzung und Entrechtung bis hin zur systematischen Vernichtung. Daneben sollen Besucher*innen durch weitere Veranstaltungen und Bildungsangebote zu einem kritischen Geschichtsbewusstsein angeregt werden.

Über die Zentren für Internationale Kulturelle Bildung – Goethe-Institut

Die Zentren für internationale Kulturelle Bildung wirken an Goethe-Instituten in Deutschland als Brücke zur Welt. Sie machen internationale Perspektiven der Kulturellen Bildung im Inland zugänglich und fördern den gesellschaftlichen Zusammenhalt in einem diversen Deutschland. So soll langfristig eine Plattform für einen strategischen Erfahrungsaustausch zwischen Institutionen der Kulturellen Bildung zur Bekämpfung von Rechtsextremismus, Rassismus, Antiziganismus und Antisemitismus entstehen. Unterstützt werden sie durch das Auswärtige Amt.

Weitere Informationen finden Sie auf https://www.goethe.de/ins/de/de/kub/man.html

FAQ

Was ist die Aufgabe dieser Residenz?

Die Residenz hat die Aufgabe, in erster Linie die Sichtbarkeit und die Vernetzung von Sinti*- und Roma*-Künstler*innen zu stärken. Mit diesem Projekt sollen Künstler*innen empowert und in der Öffentlichkeit entsprechend rezipiert werden, die einen bedeutenden kulturellen und gesellschaftlichen Beitrag leisten und z.B. aktuelle Themen wie Erinnerungskultur, Aktivismus, Kampf gegen Antiziganismus, Widerstand durch Kunst, aufgreifen und repräsentieren.

Wann beginnt und endet die Residenz?

Die Residenz beginnt am 15. September 2023 und endet am 15. November 2023.

Findet das Künstler*innen-Residenz-Programm vor Ort oder aus der Ferne statt?

Es besteht eine grundsätzliche Residenzpflicht von mindestens 70% der Residenzdauer.

Akzeptieren Sie verspätete Bewerbungen?

Nein, die Bewerbungen sollten bis zur angegebenen Frist am 16. Juli. 2023 23:59 MESZ eingegangen sein.

Wo und wie müssen die Bewerbungen eingereicht werden?

Sie können die Bewerbungen per E-Mail oder per Post einreichen. Bitte schicken Sie uns Ihre digitale Bewerbung ausschließlich mit einem PDF-Dokument maximal 10MB an: OpenCallArtistresidence@outlook.com oder per Post auf einen USB-Stick an folgende Adresse:

André Raatzsch
Dokumentations- und Kulturzentrum
Deutscher Sinti und Roma
Bremeneckgasse 2
D-69117 Heidelberg

Wer kann sich bewerben? Muss ich in einem bestimmten Medium arbeiten, um mich zu bewerben?

International aufstrebende und bekannte Künstler*innen aus den Sinti*- und Roma*-Communities, die nach Heidelberg kommen möchten, um an ihren Werken zu arbeiten und sich auszutauschen. Diese sollten aus den Sparten Fotografie, Literatur, Illustration und Comic oder aus der Disziplin Drehbuchautor*innen Theater, Musik (Komposition und Interpretation) oder Film kommen. Das Alter spielt keine Rolle.

Akzeptieren Sie internationale Bewerber?

Ja, internationale Bewerber*innen werden akzeptiert.

Welche Unterlagen sind für die Bewerbung erforderlich?

  • Website (falls vorhanden)
  • Bestätigung, dass Sie vom 15. September bis 15. November 2023 verfügbar sind
  • Konzept das im Rahmen der Künstler*innen Residenz entwickelt werden soll (nicht länger als 1 Din-A4 Seite)
  • Curriculum Vitae
  • Portfolio / gegliedertes Bildmaterial (Digital)

Wann erhalte ich eine Rückmeldung über meine Bewerbung?

Spätestens drei Wochen nach Eingang Ihrer Bewerbung erhalten Sie eine Rückmeldung von uns.

Können Sie mir sagen, ob ich mich bewerben sollte?

Ja, kontaktieren Sie uns gerne vorab, wenn Sie Fragen haben sollten.

Ansprechpartner:
André Raatzsch
E-Mail: OpenCallArtistresidence@outlook.com

Ist eine bestimmte Ausbildung für den Aufenthalt erforderlich?

Nein, doch Sie sollten erste Erfahrungen im Kulturbetrieb und im Ausstellungswesen mitbringen.

Wenn ich eine Behinderung habe, wie wird mir das Aufenthalts-programm entgegenkommen?

Wir werden für Sie nach möglichst individuellen barrierefreien Lösungen suchen. Bitte geben Sie einen eventuellen zusätzlich benötigten Unterstützungsbedarf in Ihrer Bewerbung an.

Wie hoch ist das Stipendium pro Künstler?

  • Unterkunft in einem Einzelzimmer mit eigenem Bad und ein Tagungsraum im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg
  • Stipendium für zwei Monate, 3000 Euro pro Person
  • Lebenshaltungskosten 600 Euro monatlich
  • Pauschale für Materialkosten und Verpflegung in Höhe von 2100 Euro je Residenzteilnehmer*in für zwei Monate.

Muss meine Bewerbung auf Englisch verfasst sein?

Wir akzeptieren Bewerbungen sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache.

Wer wird meine Bewerbung prüfen?

Die Bewerbungen werden von einer Jury geprüft werden. Die genaue Besetzung wird in Kürze auf der Website bekannt gegeben.

Sind Empfehlungsschreiben erforderlich?

Nein, Empfehlungsschreiben sind nicht erforderlich.

INFORMATIONEN ZUR DATENVERARBEITUNG UND ZUM DATENSCHUTZ FÜR BEWERBER*INNEN

Sehr geehrte*r Bewerber*in,

Sie haben sich um ein Stipendium am Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma beworben. Ihre Daten wurden online erhoben und werden in unserer Datenbank gespeichert. Die Bereitstellung und Verarbeitung Ihrer Daten ist erforderlich, um die Auswahlverfahren durchführen zu können. Nach Abschluss der Auswahlverfahren, spätestens nach sechs Monaten, werden Ihre Daten gelöscht.

Sie erhalten im Folgenden Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten gemäß Art. 13 und 14 der EU-Datenschutzgrundverordnung (DS-GVO). Bei Bedarf finden Sie diese Information sowie weiterführende Informationen auch im Internet:

  1. Angabe Verantwortlicher gemäß Art. 4 Abs.7 DS-GVO
    Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma
    Bremeneckgasse 2
    69117 Heidelberg
    Tel. +49 6221-981102
    info@sintiundroma.de
  2. Datenschutzbeauftragte:
    Dr. Dina von Sponeck datenschutz@sintiundroma.de
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