Am 11. August 2016 verstarb Adolf Heilig. Mit ihm, so der Zentralratsvorsitzende Romani Rose, verlieren der Zentralrat und das Dokumentationszentrum einen großartigen Mitstreiter, der die Institutionen entscheidend mit geprägt hat. Sein Rat und seine Erfahrungen waren über viele Jahrzehnte hinweg ein wichtiger Schatz.
1928 im damals schlesischen Parchwitz geboren, musste Adolf Heilig schon in jungen Jahren Ausgrenzung und Diskriminierung erfahren. Mit dem Heranwachsen wuchsen jedoch sein Mut und seine Kraft, sich dagegen zu behaupten. Seine sportlichen Leistungen brachten ihm nicht nur Anerkennung ein, sondern stärkten ihn dabei, selbstbewusst als Angehöriger der deutschen Sinti in der Gesellschaft aufzutreten. Durch Zufälle und die Hilfe Dritter entging er mehrmals der Verhaftung durch die Nationalsozialisten und letztendlich dem Völkermord. Der Verlust zahlreicher Familienangehöriger begleitete ihn jedoch sein Leben lang.
In den zurückliegenden Jahrzehnten hielt Adolf Heilig unzählige Vorträge und Zeitzeugengespräche. Seinem Engagement für die Bürgerrechtsarbeit der Sinti und Roma blieb er ungebrochen bis ins hohe Alter tief verbunden. Nicht weniger lagen ihm die Begegnung und der Dialog mit jungen Menschen am Herzen. Für sie war er bis zu seinem Tode ein wichtiger Gesprächspartner und Zeuge seiner Zeit. Sein Sinn für Gerechtigkeit und Versöhnung war dabei stets die Leitschnur seines Handelns.
Seine biografischen Erinnerungen werden im Herbst 2016 vom Dokumentations- und Kulturzentrum veröffentlicht. Wir Sinti und Roma verlieren einen guten Freund, auf dessen Solidarität wir uns immer verlassen konnten. Wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlieren mit unserem „Onkel Schwarzer“ einen geschätzten, angesehenen und liebenswerten Kollegen. Wir werden Adolf Heilig in dankbarer Erinnerung behalten.