Zeitzeugeninterview in Budapest mit Éva Fahidi-Pusztai

Romani Rose führte am 1. März 2014 in Budapest ein Interview mit der Holocaust-Überlebenden Éva Fahidi-Pusztai.

Romani Rose führte am 1. März 2014 in Budapest ein Interview mit der Holocaust-Überlebenden Éva Fahidi-Pusztai. Beide sitzen vor einer Bücherwand.
Romani Rose und Éva Fahidi-Pusztai (Foto: Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma)

Éva Fahidi-Pusztai wuchs in einer großbürgerlichen jüdischen Familie in Debrecen auf. Am 29. April 1944 wurde ihre Familie von der mit dem Eichmann-Kommando kooperierenden ungarischen Gendarmerie festgenommen und mit den anderen Juden der Stadt ghettoisiert. Am 14. Mai wurde sie in Viehwaggons in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort auf der Rampe von Josef Mengele selektiert. Éva Fahidi-Pusztai zehnjährige Schwester Gilike und ihre Mutter wurden sofort vergast, ihr Vater Dezső wurde Opfer der Haftbedingungen. Fahidi-Pusztai wurde nach sechs Wochen aus dem Konzentrationslager Auschwitz zur Zwangsarbeit für die Sprengstoffwerke Allendorf und Herrenwald in das KZ-Außenlager Münchmühle des KZ Buchenwald überstellt. Bei Kriegsende 1945 konnte sie bei einem Todesmarsch entweichen.

Nach ihrer Befreiung und einer Irrfahrt als Displaced Person kehrte sie im November 1945 nach Ungarn zurück, wo die Wohnung der Eltern von anderen Menschen in Beschlag genommen worden war. Sie schloss sich den ungarischen Kommunisten an und erhoffte sich eine bessere Gesellschaft. Sie arbeitete als Industrieangestellte und machte trotz ihrer bürgerlichen Herkunft dank ihrer französischen Sprachkenntnisse als Außenbeauftragte des ungarischen Stahlkombinats Karriere. (Quelle: Wikipedia)