Wir stellen uns vor – Hausbroschüre des Dokumentations- und Kulturzentrums

Unser Dokumentations- und Kulturzentrum ging in seiner heutigen Form und Arbeitsweise aus mehr als 45 Jahren erfolgreicher Bürgerrechtsarbeit hervor. Hier ist die erste Dauerausstellung zu sehen, die den Holocaust an Sinti und Roma dokumentiert: von der stufenweisen Ausgrenzung und Entrechtung bis hin zur systematischen Vernichtung. Mit dieser Hausbroschüre möchten wir Besucherinnen und Besuchern unser Haus und unsere Arbeit vorstellen.

Dauerausstellung

Der erste Ausstellungsteil dokumentiert die Ausgrenzung und Entrechtung während der NS-Diktatur bis zu den ersten Deportationen ins besetzte Polen nach der Entfesselung des Zweiten Weltkriegs. Der zweite Teil setzt mit dem Überfall auf die Sowjetunion ein. Er behandelt den Holocaust und die systematische Ermordung der Sinti und Roma im NS-besetzten Europa.

Den Abschluss der Ausstellung bildet ein Gedenksteg durch den historischen Dachstuhl des Gebäudes. Ländertafeln erinnern an die Verbrechen an Sinti und Roma in den deutsch besetzten oder mit NS-Deutschland verbündeten Staaten.

Der letzte Abschnitt des Stegs führt an einer Namenswand entlang. Darauf befinden sich die Namen von über 20 000 Menschen, die in das Vernichtungslager in Auschwitz-Birkenau deportiert und fast alle ermordet wurden.

Ausstellung in Auschwitz

Am 2. August 2001 öffnete die ständige Ausstellung zum nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti und Roma im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau. Ihre Realisierung erfolgte auf Initiative und unter Federführung unseres Dokumentations- und Kulturzentrums in enger Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Auschwitz und dem Verband der Roma in Polen sowie sechs weiteren nationalen Roma-Organisationen.

Bildung

Neben der Ausstellung sollen Besucherinnen und Besucher durch weitere Veranstaltungen und Bildungsangebote zu einem kritischen Geschichtsbewusstsein angeregt werden. Nach vorheriger Anmeldung bieten wir Ausstellungsführungen und Workshops für alle Schulformen an. Neben historischen Themen diskutieren wir auch aktuelle Fragen nach den Gefahren des Rassismus und des Rechtsextremismus in unserer Gesellschaft.

Das Zentrum verfügt über eine öffentliche Fachbibliothek und eine Sammlung historischer Objekte und Dokumente zu den Themen Geschichte und Kultur der Sinti und Roma, Nationalsozialismus und Holocaust, Antiziganismus und Bürgerrechtsarbeit.