Konzert zum 20-jährigen Bestehen der Roma und Sinti Philharmoniker

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Datum
14.11.2022
20:00 - 22:00 Uhr

Veranstaltungsort
Berliner Philharmonie
Herbert-von-Karajan-Str. 1
10785 Berlin


Sie begeistern seit 20 Jahren ihr Publikum mit spielerischer Leidenschaft und technischer Professionalität: die Musikerinnen und Musiker der Roma und Sinti Philharmoniker.

Die Roma und Sinti Philharmoniker am 26. Juni im Schlosshotel Molkenkur (Foto: Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma)

Sie stammen aus Sinfonie- und Opernorchestern aus ganz Europa und stehen für eine gemeinsame Überzeugung: Sie glauben an die völkerverbindende Kraft der Musik! Dabei nehmen sie ihre Zuhörer mit auf die Reise, den reichhaltigen Einfluss der Roma- und Sinti-Kultur auf die klassische Musik zu entdecken. Es ist ihre Kultur: Die Musiker des Orchesters sind selbst Sinti und Roma.

Ob in Mozart-Konzerten, Dvorak-Sinfonien oder Strauss-Opern: In unzähligen Werken der klassischen Orchesterliteratur finden sich musikalische Einflüsse aus der Tradition der Sinti und Roma. Sie haben die Roma und Sinti Philharmoniker im Laufe von zwei Jahrzehnten auf großen Bühnen in den Vordergrund gerückt. Außerdem haben sie zeitgenössische Komponisten zu neuen Werken angeregt, die die Tradition in moderner Klangsprache weitertragen.

In der Berliner Philharmonie feiern die Roma und Sinti Philharmoniker ihren 20. „Geburtstag“ in großer sinfonischer Besetzung unter ihrem Dirigent Riccardo M Sahiti. Er ist zugleich der Motor der Idee, klangvoll gegen Vorurteile anzukämpfen, durch die Roma und Sinti nach wie gesellschaftliche Diskriminierung erfahren.

Das Konzert der Roma und Sinti Philharmoniker bietet authentisches Temperament – ein Abend unbändiger Spielfreude ist garantiert.

Programm

Schirmherr: Boris Rhein, Ministerpräsident des Landes Hessen

Begrüßung:

  • Saraya Gomis, Staatssekretärin für Vielfalt und Antidiskriminierung
  • Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma

Johannes Brahms · Akademische Festouvertüre op. 80

János Bihari · Colonel Hadik‘s Favourite songs and Fast Dance
Hadik óbester nótája és Friss
Bearbeitung für Streichorchester von József Balogh

Wolfgang Amadeus Mozart · Konzert für Violine und Orchester Nr. 5 A-Dur KV 219
Allegro aperto – Adagio – Rondeau Tempo di Menuetto –
Allegro- Tempo di Menuetto

Pause

Johann Strauss (Sohn) · Csárdás aus Ritter Pásmán

Antonín Dvořák · Symphonie Nr. 8 G-Dur op. 88
Allegro con brio -Adagio – Allegretto grazioso – Allegro ma non troppo

Erno Kallai, Violine

Der Violinist hat sich sowohl als Solist als auch Kammermusiker und Konzertmeister einen Namen gemacht. Der gebürtige Budapester lernte das Geigenspiel schon in jungen Jahren bei seinem Vater. Als Zwölfjähriger besuchte er bereits die Klasse der herausragend Begabten an der Franz Liszt Universität für Musik in Budapest. Im Jahr 2006 zog er in die Vereinigten Staaten, um an der Juilliard School bei Itzhak Perlman zu studieren. Dort legte er die Bachelor und Master-Abschlüsse ab. Als Kammermusiker trat er mit Itzhak Perlman und Mitgliedern des „Perlman Music Program“ auf. Erno Kallai spielte für das ungarische Fernsehen und Rundfunk, France Musique und WQXR. Im Jahr 2014 nahm er für „Hungaroton“ sein erstes Album mit Mozart-Violinsonaten auf. 2015 gründete er mit dem „Kallai Quartett“ ein eigenes Streichquartett. Seit 2016 arbeitet er als Konzertmeister der Ungarischen Staatsoper. Erno Kallai gewann zahlreiche Preise bei Wettbewerben wie den Cziffra Festival’s award im Jahr 2017 und das Annie Fischer Scholarship 2016. Erno Kallai spielt auf einer Violine von Carlo Antonio Testore, die ihm „Summa Artium“ zur Verfügung gestellt hat.

Riccardo M Sahiti, Dirigent

Riccardo M Sahiti kam im Jahr 1992 nach Frankfurt und treibt seit 2001 den Aufbau der Roma und Sinti Philharmoniker voran. Er wuchs im damals jugoslawischen Kosovska Mitrovica auf. Seine musikalische Begabung führte ihn zum Studium zunächst nach Belgrad, wo er 1990 an der Fakultät für Musikkunst bei Prof. Stanko Sepic seine Studien in Dirigieren und Musikpädagogik abschloss. Seine Ausbildung vertiefte er durch opernsinfonisches Dirigieren am Konservatorium „P.I. Tschaikowsky“ in Moskau bei Yuri Ivanovic Simonov sowie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main bei Prof. Jirí Stárek. Er besuchte Meisterkurse bei Jorma Panula und Péter Eötvös. Dirigiererfahrung sammelte er vor Orchestern wie den Belgrader Philharmonikern, den Schlesischen Philharmonikern Kattowitz, dem Radio-Sinfonieorchester Belgrad und dem Sinfonieorchester Savarija Szombathely in Ungarn. Im Oktober 2016 erhielt Riccardo M Sahiti auf Schloss Bellevue das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland aus den Händen des damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck. Im Jahr 2017 ehrte ihn die Stadt Frankfurt als „Herausragende Persönlichkeit mit Migrationshintergrund“.