Schändung der Merseburger Gedenkstele für die Sinti und Roma

Der Zentralrat und das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma verurteilen die in der Nacht auf den 5. März 2014 begangene Schändung der Gedenkstele für die Merseburger Sinti und Roma und begrüßen die derzeit laufenden Untersuchungen von Polizei und Staatsschutz.

Wie die Nachrichtenagentur dpa meldet, haben in der Nacht auf Mittwoch, den 5. März, zwei Männer die Gedenkstele für die Merseburger Sinti und Roma mit Fäkalien beschmiert. Die Tat wurde von einer fest installierten Videokamera aufgezeichnet, die den Platz um das Denkmal aufgrund zahlreicher vorangegangener Attacken dauerhaft beobachtet.

Der Zentralrat und das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma verurteilen diese gegen das Gedenken an die zwischen 1933 und 1945 verfolgten und ermordeten Sinti und Roma gerichtete Tat. Die beiden Einrichtungen begrüßen es, dass die Polizei und der zuständige Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen haben und erwarten, dass die Verantwortlichen schnell gefunden und bestraft werden. Außerdem danken sie dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Sachsen-Anhalt für die Solidarität und unterstützen dessen Forderung nach mehr Engagement gegen Rechtsextremismus.

Die Errichtung der Gedenkstele wurde 2009 von der Merseburger Geschichtswerkstatt initiiert. Seitdem wurde sie häufig das Ziel rechtsradikaler Anschläge. Während der Nationalsozialistischen Diktatur wurden 500.000 Sinti und Roma aus ganz Europa in den Vernichtungslagern ermordet.