Die Stadt Heidelberg hat Romani Rose für sein herausragendes Engagement für die Stadtgesellschaft und die Rechte von Sinti und Roma mit der Bürgermedaille geehrt. Oberbürgermeister Eckart Würzner verlieh die Auszeichnung am Donnerstag, 4. Dezember, im Großen Rathaussaal. Romani Rose ist seit 1982 Vorsitzender des Zentralrats der Deutschen Sinti und Roma. Ab dem Jahr 1991 übernahm er zudem die Geschäftsführung des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma in der Altstadt.

„Romani Rose ist durch sein jahrzehntelanges Engagement zur Symbolfigur der Bürgerrechtsbewegung Deutscher Sinti und Roma geworden und widmet sein Leben dem Vorgehen gegen jegliche Form der antiziganistischen Ausgrenzung. Er ist eine der wichtigsten Stimmen für die Rechte von Sinti und Roma. Sein Wirken ist ein bedeutender Beitrag zur Erinnerungskultur und zur internationalen Menschenrechtsarbeit“, betonte Oberbürgermeister Eckart Würzner. „Romani Rose baut Brücken zwischen Kulturen, Religionen, Menschen. Er zeigt uns, wie viel eine einzelne Person bewirken kann, wenn sie sich mit Herz und Beharrlichkeit einsetzt. Es ist eine große Ehre, einen so entschiedenen Kämpfer für die Rechte von Sinti und Roma hier in Heidelberg zu haben.“
„Die Bürgermedaille der Stadt Heidelberg ist eine hohe Anerkennung. Als gebürtiger Heidelberger bin ich sehr stolz auf diese Auszeichnung. Ich fühle mich geehrt, weil meine Stadt eine Weltoffenheit repräsentiert, die Schönheit und menschliches Miteinander verbindet. Der Zentralrat und das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma haben von Anfang an große Unterstützung vonseiten der Stadt erhalten. So hat die Heidelberger Universität die erste Forschungsstelle gegen Antiziganismus eingerichtet“, sagte Romani Rose.
„Romani Rose hat seit mehr als fünf Jahrzehnten wie kein anderer gegen die nach 1945 fortgesetzte Diskriminierung von Sinti und Roma protestiert, die an ihnen begangenen NS-Verbrechen im öffentlichen Bewusstsein verankert sowie für Anerkennung und Entschädigung gestritten“, sagte Dr. Karola Fings vom Historischen Seminar der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg in ihrer Laudatio. „Mit seinem Kampf für die Bürgerrechte der Minderheit hat er sich immer auch für die Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland engagiert und so der Gesellschaft einen unschätzbaren Dienst erwiesen. Durch sein Wirken hat er nicht nur in Heidelberg, sondern weltweit viele Menschen inspiriert und dazu ermutigt, für Menschenrechte einzustehen.“ Fings leitet in der Forschungsstelle Antiziganismus an der Universität Heidelberg das Projekt „Enzyklopädie des NS-Völkermordes an Sinti und Roma in Europa“.


