Dokumentationszentrum unterstützt Mannheimer Werkrealschule

Das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma freut sich sehr über die Initiative der Geschwister-Scholl-Werkrealschule in Mannheim-Vogelstang, das Buch „Elses Geschichte“ im Unterricht für die 7. Klasse zu thematisieren, und unterstützt dies mit einer Schenkung von 30 Exemplaren.

Silvio Peritore, stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats  Deutscher Sinti und Roma, (links) überreicht Konrektor Ulrich Diehl das Kinderbuch "Elses Geschichte"
Silvio Peritore, stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, (links) überreicht Konrektor Ulrich Diehl das Kinderbuch „Elses Geschichte“ (Foto: Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma)

Silvio Peritore, stellvertrender Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, empfing Konrektor Ulrich Diehl, Lehrer Axel Hartung und drei Schüler, um Bücher und pädagogisches Material zu überreichen.

„Wir begrüßen und unterstützen solche Initiativen natürlich gerne, wünschen uns aber zugleich noch weitere, denn die Geschichte der Sinti und Roma ist im Unterricht an deutschen Schulen immer noch unterrepräsentiert. Das darf nicht so bleiben.“

Silvio Peritore

Anlässlich des 70. Todestages der Geschwister Scholl (22. Februar 2013), befasst sich die Schule in diesem Schuljahr verstärkt mit dem Nationalsozialismus. Deutschlehrer Axel Hartung:

„In diesem Zusammenhang stieß ich auf das Buch „Elses Geschichte“ von Michael Krausnick und empfand es als gute Lektüre für meine siebte Klasse in Deutsch. Insbesondere auch, weil sich durch drei Mitschüler der Klasse die Sinti und Roma sind, ein guter Realbezug für die Schüler herstellen lässt.“

Mit „Elses Geschichte“ erzählt zum ersten Mal ein illustriertes Kinderbuch vom Völkermord an den Sinti und Roma. „Elses Geschichte“ basiert auf dem Schicksal der damals 8-jährigen Else Schmidt. Ihren Hamburger Pflegeeltern entrissen, wird sie in das Konzentrationslager Auschwitz verschleppt. Als „Zigeunerkind“ erfasst und abgestempelt, ist sie der Rassenpolitik der Nationalsozialisten schutzlos ausgeliefert. Nur dem couragierten Kampf ihres Pflegevaters Emil Matulat ist es zu verdanken, dass Else der Mordmaschinerie im letzten Moment entkommen kann.