„Rassendiagnose: Zigeuner“ – Der Völkermord an den Sinti und Roma und der lange Kampf um Anerkennung

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Datum
26.10.2017 - 07.01.2018
Ganztägig

Veranstaltungsort
Bayerisches Armeemuseum
Paradeplatz 4
85049 Ingolstadt


Am 25. Oktober fand im Bayerischen Armeemuseum in Ingolstadt die Eröffnung der vom Dokumentations- und Kulturzentrumzentrum
Deutscher Sinti und Roma neu konzipierten deutschsprachigen transportablen Ausstellung „Rassendiagnose: Zigeuner“ – Der Völkermord an den Sinti und Roma und der lange Kampf um Anerkennung statt. Die Ausstellung ist noch bis zum 7. Janaur 2018 im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln zu sehen.

Mit Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes hat das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg
im letzten Jahr die Ausstellung erarbeitet. Sie zeigt den nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti und Roma auf: von der Ausgrenzung und Entrechtung der Minderheit im Deutschen Reich bis zu ihrer systematischen Vernichtung im besetzten Europa.

Der menschenverachtenden Perspektive der Täter werden Zeugnisse der Opfer gegenübergestellt. Historische Familienfotos von Sinti
und Roma geben Einblicke in die Lebenswirklichkeit der Menschen und lassen sie als Individuen hervortreten. Die Ausstellung macht die zerstörten Lebenswege hinter den abstrakten Dokumenten der bürokratisch organisierten Vernichtung sichtbar.

Behandelt wird auch die Geschichte der Überlebenden im Nachkriegsdeutschland, die erst spät als NS-Opfer anerkannt wurden. Es war
die Bürgerrechtsbewegung der deutschen Sinti und Roma, die die ideologischen und personellen Kontinuitäten aus der Zeit des „Dritten Reiches“ zum Gegenstand einer gesellschaftlichen Debatte gemacht hat. Am Ende der Ausstellung steht ein Ausblick auf die Menschenrechtssituation der Sinti- und Roma-Minderheiten in Europa nach 1989.

Die Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, mit ihren mobilen Geräten Videos zu einzelnen Themen abzurufen, unter
anderem Berichte von Überlebenden des Völkermords. Ab Herbst 2017 steht außerdem eine inhaltlich erweiterte Onlineversion der Ausstellung zur Verfügung. Nach der Präsentation in Ingolstadt macht die transportable Ausstellung als nächstes Station in Bergisch-Gladbach.

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