Tagung: Gedenken an den Holocaust an den Sinti und Roma. Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen

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Datum
22.10.2022 - 23.10.2022
Ganztägig

Veranstaltungsort
Evangelische Akademie zu Berlin / Blauer Saal
Charlottenstraße 53/54
10117 Berlin


Tagung anlässlich des 10. Jahrestages der Einweihung des Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas am 22. und 23. Oktober 2022 in der Evangelischen Akademie zu Berlin, im Haus der EKD

Im Zentrum der Tagung steht die Frage nach aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen auf dem Gebiet des Gedenkens an den Holocaust an den Sinti und Roma. Den Ausgangspunkt wird die Beschäftigung mit der Entstehung und Durchsetzung des Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas bilden.

Neue Gedenkprojekte wie das niederländische „Nationaal Holocaust Namenmonument“ in Amsterdam folgen dem Prinzip eines gemeinsamen Gedenkens an die Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik unter Juden, wie unter Sinti und Roma. Auch in Deutschland ist eine zunehmende Vernetzung zwischen Vertretern der beiden Opfergruppen zu beobachten. Gleichzeitig aber ist die deutsche Gedenkkultur noch immer stärker durch ein Nebeneinander als durch ein Miteinander geprägt.

Vor diesem Hintergrund wirft die Tagung die Frage nach neuen Formen des gemeinsamen Gedenkens an die Opfer des Holocaust und anderer Massenverbrechen der Nationalsozialisten auf. Dazu bringt die Konferenz Vertreter unterschiedlicher Opfergruppen mit Akteuren aus Wissenschaft , Bildung und Gedenkstätten zusammen.

Im Zentrum stehen dabei die folgenden Fragen:

  • Wie sollen Akteure im Bereich des Gedenkens mit den Herausforderungen durch neuen Nationalismus und eine zunehmend polarisierte Gesellschaft umgehen? Welche Aufgaben müssen sie sich stellen?
  • Wie politisch sollen sie sich künftig positionieren? Wie unterscheiden sich diese Herausforderungen im internationalen Vergleich?
  • Welche Rolle können und sollen Bildungsprogramme gegen Antiziganismus und Antisemitismus sowie für Demokratiebildung spielen?

Die Tagung wird durch das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, den Zentralrat Deutscher Sinti und Roma und die Evangelische Akademie zu Berlin organisiert.

Programm

Samstag, 22. Oktober

19:00 bis 20:30 Abendveranstaltung zum Auftakt der Tagung

  • Begrüßung Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma
  • Begrüßung Christian Staffa, Evangelische Akademie zu Berlin
  • Grußwort Bundesbeauftragte für Kultur und Medien, vertreten durch Maria Bering, Abteilungsleiterin Geschichte und Erinnerung bei der BKM
  • Keynote Speech: Klaus-Michael Bogdal, Universität Bielefeld: Gedenken – Film – Antiziganismus

20:30 bis 22:00 Empfang

Sonntag, 23. Oktober

9:30 bis 10:30: Die nationalen Denkmäler für den Holocaust in Berlin als Orte der Demokratie und des Gedenkens für die gesamte bundesdeutsche Gesellschaft

Begrüßung: Christian Staffa, Evangelische Akademie und André Raatzsch, Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma

Impulsvortrag: Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für Politische Bildung

10:30 bis 11:00 Kaffeepause

11:00 bis 12:30 Aktuelle Ausstellungsprojekte auf dem Weg zu einem gemeinsamen Erinnern an alle Opfer des Holocaust

Chair: Jan Selling, Head of department of Critical Romani Studies Södertörn University

  • Lauren Willmott, Curator Holocaust Galleries des Imperial War Museum London
  • Luke Ryder, Curator United States Holocaust Memorial Museum

12:30 bis 14:00 Mittagspause

14:00 bis 15:30 Politische Positionierung von Gedenkinstitutionen

Chair: André Raatzsch, Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma

  • Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora
  • Christoph Heubner, Geschäftsführender Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees
  • Deborah Hartmann, Direktorin Haus der Wannsee-Konferenz

15:30 bis 16:00 Kaffeepause

16:00 bis 17:30 Aktuelle und zukünftige Herangehensweisen und Herausforderungen in der Bildungsarbeit zum Holocaust (muss krankheitsbedingt entfallen)

Chair: Emran Elmazi, Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma

  • Floriane Azoulay, Direktorin Arolsen Archives
  • Piotr Cywiński, Direktor des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau

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