Jedes Jahr besuchen etwa zwei Millionen Menschen das Staatliche Museum Auschwitz-Birkenau am Ort des ehemaligen deutschen Vernichtungslagers. Die im Museum tätigen Guides sind damit zentrale Multiplikatoren für die Vermittlung von Wissen über die Verbrechen der Zeit des Nationalsozialismus. Aus diesem Grund haben das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma und der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma gemeinsam vom 24. bis 26. Juni 2019 eine Fortbildungsveranstaltung für eine Gruppe von über 50 Guides abgehalten.
Jedes Jahr besuchen etwa zwei Millionen Menschen das Staatliche Museum Auschwitz-Birkenau am Ort des ehemaligen deutschen Vernichtungslagers. Der ganz überwiegende Teil der Besucher nimmt an Führungen teil, die durch das Museum organisiert werden. Die im Museum tätigen Guides sind damit zentrale Multiplikatoren für die Vermittlung von Wissen über die Verbrechen der Zeit des Nationalsozialismus. Aus diesem Grund haben das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma und der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma gemeinsam eine Fortbildungsveranstaltung für eine Gruppe von über 50 Guides abgehalten.
Ein zentrales Anliegen der Vorträge und Workshops bestand darin, die untrennbar mit dem Vernichtungslager Auschwitz verbundene Geschichte der Verfolgung und Ermordung von Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten ins Zentrum zu rücken. Zwar gehört der Genozid an Angehörigen der Minderheit seit vielen Jahren zu den im Museum Auschwitz behandelten Themen. Viele Besuchern ist gleichwohl nicht klar, dass ca. 23.000 Sinti und Roma im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau inhaftiert waren. Beinahe 90% der Insassen wurden ermordet.
Einen zweiten Schwerpunkt der Veranstaltungen bildete die Auseinandersetzung mit Stereotypen und Vorurteilen gegenüber Sinti und Roma. In offener Diskussion wurden besprochen, wie sich auf antiziganistische Ansichten reagieren lässt, mit denen die Guides bei Führungen konfrontiert werden. Einen Höhepunkt bildete ein Podiumsgespräch über aktuelle und zukünftige Herausforderungen für Gedenkstätten und Museen, an dem der Vorsitzende des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, und der Vizedirektor des Staatlichen Museums Auschwitz, Andrzej Kacorzyk, teilnahmen. Abgerundet wurde das Programm durch eine Exkursion zur Gedenkstätte im ehemaligen Konzentrationslager Natzweiler sowie die Möglichkeit, an Veranstaltungen und Konzerten teilzunehmen, die im Rahmen der Kulturtage der Sinti und Roma stattfanden.