Das vergessene Gedächtnis: Aufbau einer Sammlung

Bis heute gibt es weder eine museale Sammlung noch ein Archiv, das den „vergessenen Holocaust“ an den Sinti und Roma und ihre Verfolgungsgeschichte dokumentiert. Das von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft (EVZ) geförderte Projekt wird diese Lücke schließen und die vorhandene Sammlung um ein kulturelles Gedächtnis der Verfolgung der Sinti und Roma erweitern.

Die Zeichnung eines anonymen Künstlers (ca. 1500 bis 1505) präsentiert zwei Sinti in typischen Geschlechterrollen ihrer Zeit. Auf einer beigen Leinwand sind die zwei Figuren getrennt voneinander jeweils in einem Rechteck im Hochformat dargestellt.
Die Zeichnung eines anonymen Künstlers (ca. 1500 bis 1505) präsentiert zwei Sinti in typischen Geschlechterrollen ihrer Zeit. (Bild: Sammlung Hartmann Schedel, Digitalisat der BSB München, Nr. 4 Inc.c.a. 1674, Bl. 2v.)

EVZ-Projekt „Das vergessene Gedächtnis“

Team

Vera Tönsfeldt (Leitung)
Bernd Bundschu
Dr. Birgit Hofmann
Sascha Hohl
Thérèse Lindemann (in Elternzeit)

Kontakt

E-Mail
Tel.: 06221 981102

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Das Dokumentations- und Kulturzentrum verfügt über eine Sammlung historischer Objekte und Dokumente zu den Themen Geschichte und Kultur der Sinti und Roma, Nationalsozialismus und Holocaust, Antiziganismus und Bürgerrechtsarbeit. Die Sammlung bildet die Grundlage für die wissenschaftliche Arbeit und die Ausstellungen des Dokumentationszentrums.

Seit neustem beschäftigt sich ein Team mit dem Auf- und Ausbau dieser Sammlung. Gleichzeitig bereitet das Dokumentationszentrum eine neue Dauerausstellung vor. Demenstprechend werden Dokumente, Fotos, Briefe und Gegenstände gesucht, die den Alltag von Sinti und Roma in Deutschland und Europa dokumentieren. Wir interessieren uns für Kunstobjekte wie für Alltagsgegenstände, für Schriftstücke ebenso wie für Bilder und andere Medien. Es geht uns um Objekte und Dokumente, die die Geschichte der Sinti und Roma dokumentieren und zugleich aus ihrem persönliche Leben erzählen.

Damit die persönlichen Geschichten erhalten bleiben, führen wir bei Bedarf und nach vorheriger Absprache Video-Interviews. Wir wollen die Geschichten der Objekte und Dokumente, die wir in unsere Sammlung übernehmen, mit der Stimme und dem Bild ihrer Besitzer bewahren.

Das im Sommer 2022 von der Stiftung EVZ bewilligte Projekt „Das vergessene Gedächtnis“ startete im Oktober 2022 mit ersten Rechercheaufträgen auf Werkvertragsbasis. Ziel ist der Aufbau einer musealen Sammlung und eines Archivs, das den vergessenen Holocaust an den Sinti und Roma und ihre Verfolgungsgeschichte dokumentiert. Das Projekt wird die vorhandenen historischen Objekte des Dokumentationszentrums um ein kulturelles Gedächtnis der Verfolgung der Sinti und Roma erweitern.

Im Rahmen des Projektes werden wir viele unterschiedliche Objekte finden, wissenschaftlich dokumentieren und einige der Objekte für die neue Dauerausstellung aufbereiten.

Das Projekt möchte partizipativ und öffentlichkeitswirksam arbeiten. Deshalb rufen wir insbesondere Angehörige der Minderheit als Spender*innen und Leihgeber*innen potenzieller Objekte auf, sich bei uns zu melden. Gemeinsam entscheiden wir, ob Ihre Objekte und Geschichten Teil unserer Sammlung werden sollen.

Logoleiste des Projekts der Bildungsagenda NS-Unrecht. Gefördert durch das Bundesministerium der Finanzen aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Daneben das Logo der Stiftung evz - Erinnerung, Verantwortung, Zukunft
Logo Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma Heidelberg