Führungen zum Deportationstag und zum Internationalen Museumstag

Zu gleich drei Führungen lädt das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma am zweiten Wochenende im Mai ein. Dabei steht am Freitag, 16. Mai, um 18 Uhr das Schicksal der Heidelberger Sinti im Mittelpunkt. Genau vor 85 Jahren, am 16. Mai 1940, verschleppten NS-Schergen hunderte Sinti aus ganz Südwestdeutschland – darunter auch Familien der Minderheit aus der Neckarstadt. Zum Internationalen Museumstag am Sonntag, 18. Mai, gibt es die Gelegenheit, um 11 und um 14 Uhr an einer Führung durch die Dauerausstellung teilzunehmen. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.

Die Bürgerrechtlerin Ilona Lagrene hat viele Jahre den Rundgang durch die Altstadt auf den Spuren der Heidelberger Sinti organisiert und über das Leben, die Ausgrenzung und Verfolgung der Minderheit informiert. Im November 2023 ist die offene herzliche Sintezza leider verstorben. Ihre Tochter Jeannette Bunk und ihr Enkel Anthony Bunk setzen am 16. Mai um 18 Uhr die Tradition in Erinnerung an Ilona Lagrene fort.

Genau vor 85 Jahren, am 16. Mai 1940 verschleppten NS-Schergen hunderte Sinti aus ganz Südwestdeutschland – darunter auch Familien der Minderheit aus Heidelberg. Drei Tage später begann die Deportation der Kinder, Frauen und Männer in die Gettos und Konzentrationslager im besetzten Polen. Vor ihren ehemaligen Wohnungen in der Steingasse, der Kleinen Mantelgasse und der Pfaffengasse wird vom Schicksal der Familien erzählt. Treffpunkt ist im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in der Bremeneckgasse 2. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist erwünscht unter info@sintiundroma.de

Führungen zu Museumstag im Dokuzentrum

Weltweit wird am Sonntag, 18. Mai 2025, der Internationale Museumstag gefeiert. Natürlich auch in Heidelberg. Und daran beteiligt sich das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher mit einem besonderen Angebot. Um 11 und um 14 Uhr gibt es an diesem Tag zwei kostenlose Führungen jeweils mit Gespräch zu „Schwerpunkten der Dauerausstellung“

Seit 1997 kann das europaweit einzige Museum zum Holocaust an den Sinti und Roma in der Bremeneckgasse 2 in Heidelberg besucht werden. Präsentiert wird die Verfolgungsgeschichte der Minderheit zwischen 1933 und 1945 – von der stufenweisen Ausgrenzung und Entrechtung bis hin zur systematischen Vernichtung. Ausgehend von den Menschen, die erst zu Opfern gemacht wurden, sind ihre Biografien ins Zentrum gerückt. Den Dokumenten der Nationalsozialisten, in denen Sinti und Roma entmenschlicht und ihrer Persönlichkeit beraubt werden, stehen Zeugnisse der Opfer und Berichte der Überlebenden gegenüber.