Dirigent Riccardo M. Sahiti mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet

Anlässlich des Tages der Deutschen Einheit erhielt der Dirigent der Roma und Sinti Philharmoniker Riccardo M Sahiti heute für sein künstlerisches Schaffen das Verdienstkreuz am Bande durch Bundespräsident Joachim Gauck.

Riccardo M Sahiti hält das Bundesverdienstkreuz und eine Urkunde in seiner Hand. Rechts neben ihm steht der Bundespräsident Joachim Gauck. Die beiden schauen sich freundlich lächelnd an.
Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Riccardo M Sahiti (Foto: privat)

Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, nahm an der Verleihung teil und sagte über Sahitis künstlerisches Schaffen:

„Anstelle einer in weiten Teilen der Gesellschaft vorherrschenden stigmatisierenden und zumeist mit negativen Vorurteilen belasteten Sicht auf die Minderheit, lenkt die Darstellung und Vermittlung des kulturellen Beitrags von Sinti und Roma den Blick auf ihre Verdienste und ihre eigenen Anstrengungen als gleichberechtigte und aktive Bürger Deutschlands und Europas.“

Mit viel Idealismus hat der Dirigent Riccardo M Sahiti im Jahr 2002 die Roma und Sinti Philharmoniker gegründet. Dem international einmaligen Orchester gehören überwiegend Musikerinnen und Musiker der Sinti und Roma-Minderheit an. Sie kommen aus Symphonieorchestern ganz Europas zusammen, um Werke aufzuführen, die in der Kultur der Roma und Sinti verwurzelt oder durch sie inspiriert sind. Dazu gehören sowohl das klassische Repertoire von Brahms, Liszt oder Bizet als auch neue Kompositionen von Roma und Sinti.

Mit dem von dem Orchester uraufgeführten „Requiem fürAuschwitz“ des Sinto Roger Moreno Rathgeb hat Riccardo M Sahiti auch dazu beigetragen, die leidvolle Geschichte der Sinti und Roma wachzuhalten. Sein Wirken zeigt eindrucksvoll, wie bedeutend das künstlerische Schaffen von Minderheiten für die deutsche und europäische Kultur war und ist und bewahrt deren kulturelles Erbe.