Der Botschafter der USA, John B. Emerson, besuchte am 30. September 2014 den Zentralrat und das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg. Er wurde u.a. von US-Generalkonsul Kevin C. Milas aus Frankfurt am Main begleitet.
In dem Gespräch mit dem US-Botschafter ging der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, auf die zunehmend besorgniserregende Situation von Sinti und Roma in Deutschland und in Europa ein. Insbesondere im Hinblick auf die zum Teil katastrophale Armutssituation von Roma-Angehörigen in den Ländern Süd-Osteuropas bat Rose die US-Regierung um eine Verstärkung ihrer bereits laufenden Hilfsprojekte und -maßnahmen in diesen Ländern. Dort gäbe es, so Rose, in vielen Orten und Stadtvierteln mit Roma-Bevölkerung weder fließendes Wasser, Kanalisation und Strom noch Bildungseinrichtungen und sonstige Infrastruktur. Außerdem informierte er den Botschafter über die rassistischen Wahlkämpfe der NPD in Bund und Ländern, denen sich Sinti und Roma seit 2013 ausgesetzt sahen und die es in diesem Ausmaß bisher nicht gegeben hat. Bundesweit wurden Angehörige der Minderheit der Sinti und Roma tausendfach durch Plakate und Flugblätter bedroht, ausgegrenzt und diffamiert.
Der Botschafter betonte die Wichtigkeit der Arbeit des Zentralrats und des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma für die Minderheit und die Demokratie:
„Dieses Zentrum ist ein Beispiel für Deutschlands starkes Engagement für Toleranz. Aber leider erleben wir noch immer Rassismus gegen Roma und Sinti. Wir müssen alle aus der Geschichte lernen.“