45 Jahre Verteidigung der Bürgerrechte deutscher Sinti und Roma

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Datum
07.09.2023
17:00 - 18:30 Uhr

Veranstaltungsort
Maison de Heidelberg
4 rue des Trésoriers de la Bourse
34000 Montpelllier


Vernissage in Anwesenheit von Dotschy Reinhardt, Vertreterin des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma (Heidelberg), und der Delegation der Stadt Heidelberg unter der Leitung von Prof. Dr. Eckart Würzner, Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg.

Romani Rose (links) und Simone Veil (rechts) bei einer Kranzniederlegung in Bergen-Belsen. Romani Rose trägt einen Kranz. Hinter den beiden sind weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu sehen, die Plakate mit Forderungen hochhalten.
Romani Rose und Simone Veil in der KZ-Gedenktsätte Bergen-Belsen 1979 (Foto: Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma)

„Diese Ausstellung ist allen Sinti und Roma gewidmet, die sich nach dem Ende des Nazi-Regimes in Deutschland und Europa für die Rechte unserer Minderheit eingesetzt haben, sowie allen Freunden und Unterstützern, ohne die unsere Arbeit für die Bürgerrechte nicht die Anerkennung erhalten hätte, die sie heute erfährt. Diese Ausstellung ist auch den jüngeren Generationen gewidmet, die diesen Weg, der noch lange nicht zu Ende ist, weitergehen werden.“

Romani Rose, 2016

Geschichte und Hintergrund

Sinti und Roma leben seit über 600 Jahren in Deutschland, wo sie eine fest etablierte nationale Minderheit bilden. Gleichzeitig halten sich die Vorurteile ihnen gegenüber seit Jahrhunderten hartnäckig und reichen von versteckter oder offener Diskriminierung bis hin zu rassistischer Verfolgung. Bis Anfang der 1980er Jahre wussten nur wenige, dass über 500.000 Sinti und Roma von den Nationalsozialisten systematisch verfolgt und ermordet wurden.

Nach 1945 wurden die rassistischen Denkmuster des Nationalsozialismus in staatlichen Institutionen wie der Polizei und dem Justizsystem weitgehend fortgeführt. Der Zugang der vom NS-Regime verfolgten Angehörigen der Minderheit zu Entschädigungen wurde immer wieder behindert und die Strafverfolgung der für den Völkermord Verantwortlichen schnell eingestellt. So konnten Polizisten, die direkt an der Verfolgung von Sinti und Roma beteiligt gewesen waren, ihre Karriere in der Bundesrepublik Deutschland ungestört fortsetzen. In den Entschädigungsverfahren legten dieselben Polizisten Sachverständigengutachten vor, in denen die rassistische Verfolgung von Sinti und Roma während der NS-Zeit bestritten und geleugnet wurde. Diese Sichtweise wurde in einem Grundsatzurteil des Bundesgerichtshofs aus dem Jahr 1956 aufgegriffen, das jede Möglichkeit einer Entschädigung für Sinti und Roma, die jahrelang vom NS-Regime verfolgt wurden, blockierte…

Weitere Informationen

https://maison-de-heidelberg.org/agenda/expo-droits-civiques-sinti-roms-allemands/

https://www.facebook.com/events/875887147540684/